Reisetagebuch: Go Southwest vom 26.03. 2012 - 26. 04. 2012
Montag, 26.03.2012 |
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Dienstag, 27.03.2012 |
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Mittwoch, 28.03.2012 |
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Donnerstag, 29.03.2012 |
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Freitag, 30. 03. 2012 |
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Samstag, 31.03.2012 |
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Sonntag, 01.04.2012 |
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Montag, 02.04.2012 |
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Dienstag, 03.04.2012 |
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Mittwoch, 04.04.2012 |
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Donnerstag, 05.04.2012 |
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Karfreitag, 06.04.2012 |
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Ostersamstag, 07.04.2012 |
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Ostersonntag, 08.04.2012 |
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Ostermontag, 09.04.2012 |
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Dienstag, 10.04.2012 |
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Mittwoch, 11.04.2012 |
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Donnerstag, 12.04.2012 |
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Freitag, 13.04.2012 |
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Samstag, 14.04.2012 |
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Sonntag, 15.04. 2012 |
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Montag, 16.04. 2012 |
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Dienstag, 17.04. 2012 |
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Mittwoch, 18.04.2012 |
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Donnerstag, 19.04.2012 |
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Freitag, 20.04.2012 |
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Samstag, 21.04.2012 |
Seligman-Hackberry-Golden Valley |
Sonntag, 22.04. 2012 |
Hoover Dam- Lake Mead |
Montag, 23.04. 2012 |
Las Vegas |
Dienstag, 24.04. 2012 |
Rückgabe Wohnmobil - Rückflug |
Reisetagebuch Go Southwest: 27. 3. – 25. 04. 2012
Montag 26. 03. 2012:
„Da fängt unser Urlaub ja gut an“ denken wir, als wir am Mittag erfahren, dass Verdi die Warnstreiks auf die Flughäfen ausgedehnt hat.
Im Internet finden wir nur sehr wenige Informationen. Ein Anruf bei SK bringt etwas Beruhigung. Unser Flug mit BA nach London steht auf der Abflugtafel! Auch am Abend ändert sich daran nichts.
Dienstag 27.03.2012
Der erste Blick auf die Website des Flughafens zeigt eine unveränderte Situation und so fahren wir um 8.30 Uhr mit unserer Tochter nach Düsseldorf, wo wir ohne größeren Stau um 9.30 Uhr eintreffen.
Wir gehen sofort zum BA Schalter, wo wir sofort bedient werden. Eine sehr freundliche Dame schlägt uns vor, einen früheren Flug zu nehmen: (wir sind froh um jeden Flug, der hier rausgeht.) Wir akzeptieren gern und werden sofort zum Gate geschickt. Die Maschine ist bis auf den letzten Platz gefüllt, jedoch dauert das Beladen ca. 45 Minuten, da das von Mitarbeitern der Fluglinie erledigt werden muss. Danach heben wir ab und lassen den Streik hinter uns. Nach einer Stunde Flug erreichen wir LHR. Jetzt haben wir viel Zeit, denn unser Anschlussflug nach Las Vegas geht erst um 16.15 Uhr. Wir schlendern durch das neue Terminal 5. In einem stylischen (Giraffe) Restaurant essen wir mit Blick auf das Flugfeld zu Mittag.
Um 15.20 erfahren wir, an welchem Gate wir abfliegen. Mit dem Transit geht es in 15 Minuten dorthin. Die Maschine, eine gute alte 747 ist völlig ausgebucht und so wartet eine große Menge von Passagieren auf das boarden.
Es fällt uns bereits hier eine Gruppe von Osteuropäern auf, die sehr laut sind und dem Alkohol schon reichlich zugesprochen haben dürften.
Wir sitzen dieses Mal ziemlich weit hinten in der Maschine, Reihe 45 A/B, neben uns hat ein junger Mann Platz genommen. Die Maschine füllt sich und die Gruppe der Osteuropäer setzt sich lautstark in die beiden Reihen vor uns. Kaum sind wir in der Luft, kreisen die Schnapsflaschen, andere stoßen dazu und so bildet sich vor unserem Sitz eine große laute Menschentraube.
Eine Stewardess versucht energisch Ruhe herzustellen, was auch für kurze Zeit gelingt. Wir erfahren von unserem Sitznachbarn, dass er für zwei Jahre in Frankreich und der Schweiz missioniert hat, 21 Jahre alt ist und wieder nach Hause zurückkehrt. Es gibt ein ordentliches Abendessen Reis mit Chicken und Salat, sowie einen Australischen Weißwein.
Die Gruppe der Osteuropäer wird danach immer lauter und unverschämter, auf unsere Bitte etwas ruhiger zu sein, reagiert man mit Häme und noch größerer Lautstärke. Die Stewardessen meiden unsere Reihe, auch sie wollen die Auseinandersetzung vermeiden. Nach etwa zwei Stunden ist eine Frau aus der Gruppe so abgefüllt, dass sie sich auf ihrem Sitz übergibt und auch unsere Reihe bekommt etwas ab. Die Handtasche meiner Frau wird besudelt. Wir rufen die Stewardessen, ihnen ist die Situation jetzt sehr unangenehm. Sie bitten uns in die Galley, wo wir auf den Notsitzen mit Getränken und Süßigkeiten verwöhnt werden. Die Tasche wird gereinigt sowie auch unsere Sitzreihe. Es riecht sehr unangenehm in unserer Abteilung und man versucht mit Duftspray den Geruch zu beseitigen. Die Betrunkene erleidet einen Kreislaufkollaps und muss mit Sauerstoff versorgt werden. Die Chefstewardess konfisziert die restlichen 2 Schnapsflaschen. Der Rest der Gruppe ist mittlerweile eingeschlafen und unser „Missionar“ ruft uns an den Platz zurück. Der Rest des Fluges verläuft ziemlich ruhig und ich unterhalte mich angeregt mit Skyler. Er ist auffallend gut über alle Dinge in der Welt informiert, erstaunlich für einen jungen Amerikaner. Sogar die Einführung der Krankenversicherung in den USA wird von ihm sehr differenziert betrachtet.
Eine Stunde vor der Landung gibt es noch ein kleines Frühstück. Die Männer der Osteuropagruppe schlafen immer noch, die Betrunkene hat sich bereits mehrfach wieder übergeben, sie hat offensichtlich eine Alkoholvergiftung.
Die Chefstewardess verteilt Formulare an die anderen Passagiere, in denen sie ihre Beobachtungen zu dem Vorfall darstellen sollen. Sie entschuldigt sich noch einmal bei allen Betroffenen.
Kurz nach 19.00 Uhr Ortszeit landen wir auf dem Internationalen Flughafen von Las Vegas. Die Einreiseprozedur verläuft zügig, dauert aber wegen der vielen Passagiere doch ca. 1 Stunde. Meine Simkarte für die USA lässt sich problemlos aktivieren. Danach nehmen wir ein Taxi, das uns ins Harrah’s bringt, ein etwas älteres Hotel, jedoch mit sauberem Zimmer und zwei großen Betten im 8. Stock. Nachdem die Koffer aufs Zimmer gebracht wurden, gehen wir gegen 21.00 Uhr noch eine Kleinigkeit in einem chinesischen Restaurant essen. Um 22.15 liegen wir in den Betten. Gegen 23.00 Uhr wird unsere Tür aufgestoßen-ich hatte sie jedoch mit dem Bügel gesichert und ein Security Mann steht draußen, er hat sich jedoch im Zimmer geirrt und entschuldigt sich vielmals.
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wir schlafen schließlich erschöpft ein.
Mittwoch, 28. 3. 20122
Gegen 7.00 Uhr werden wir wach. Kaum merken wir, dass uns eine Nacht fehlt. Zunächst frühstücken wir bei Mc Donalds, direkt neben unserem Hotel, es geht schnell und ist verhältnismäßig preiswert. Gut gestärkt machen wir uns auf einen Fußmarsch auf den Strip Richtung Süden. Die Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel, es ist um 9.00 Uhr bereits 21° warm. Ein Hotel reiht sich ans andere, und wir gelangen nach fast 2 Stunden ans Ende des Strips. Dann laufen wir den Weg auf der anderen Seite Richtung Harrahs zurück. Unsere Füße brennen bereits, und wir beschließen, uns ein wenig auf dem Zimmer auszuruhen. Vor dem Aufzug erreicht uns ein Anruf unserer Tochter. Die Verbindung ist sehr gut und dank unserer USA Flatrate zu Hause, kann ein halbe Stunde erzählt werden. Nachdem wir uns ein wenig entspannt haben, geht es nach einem kurzen Mittagssnack bei Mäckes (Southwest Salad) und dem Hochladen des ersten Teils des Reiseberichts in den öffentlichen Bus. (Vorher haben wir noch Karten für eine Abendshow im Aria gekauft: Viva Elvis!) Las Vegas hat ein ausgezeichnetes Bussystem (Tageskarte 7$) ins Freemont Experience. Dieser Teil von Las Vegas (Downtown) war etwas heruntergekommen und die Stadt hat dort wieder investiert. Es gibt bereits positive Entwicklungen, allerdings sehen wir auf dem Weg dorthin viele Bauruinen und unbebaute Flächen, das spricht für ein Ende des bis dahin ungebremsten Wachstums. Nach kurzem Aufenthalt fahren wir zurück ins Hotel und machen uns für den Abend klar. Wir essen in einem italienischen Restaurant, dann beginnt die Show. Unsere Erwartungen werden bei weitem übertroffen, wir sehen eine 90 minütige Show der Weltklasse. Ein Höhepunkt jagt den nächsten. Musik, Tanz mit sehr guter Choreographie, Akrobatik, Show, Artistik alles ist harmonisch aufeinander abgestimmt, leider vergeht die Zeit viel zu schnell. Um 21.00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg ins Harrahs, nicht ohne die Wassershow am Bellagio und den Vulkanausbruch am Mirage zu verpassen. Nach einem Schlummertrunk freuen wir uns schon auf den nächsten Tag und unser Wohnmobil. Der Vermieter Roadbear wird uns um 11.45 Uhr am Hotel abholen.
Donnerstag: 29. 03. 2012
Um 6.45 Uhr weckt uns die innere Uhr. Wir stehen auf, räumen unsere Koffer ein und frühstücken. Der Einfachheit halber und weil ich ins Internet möchte gleich wieder bei Mc Donalds. Leider ist die Netzqualität so schlecht, dass ich nicht alles hochladen kann.
Um 10.30 Uhr gehen wir auf unser Zimmer, holen das Gepäck und checken aus. Das geht sehr schnell, da SK ja bereits für die Bezahlung gesorgt hat. Wir kaufen noch einen Las Vegas Kalender für die nächsten beiden Jahre und begeben uns zum vereinbarten Treffpunkt. Pünktlich um 11.45 Uhr kommt unser Shuttelbus von Roadbear , das Gepäck wird verladen und es geht ins Venetian, wo wir eine Familie aus Australien abholen, die ihren ersten Wohnmobilurlaub in den USA verbringen will. Die Familie hat zwei schulpflichtige Kinder, die für diese Reise „Bildungsferien“ bekommen hat. In Deutschland ein unvorstelbarer Vorgang!
Unser Fahrer, ein Schweizer, der seit 18 Monate bei Roadbear arbeitet, fährt uns sicher zur Vermietstation, wo eine Deutsch sprechende Mitarbeiterin die Übergabeformalitäten erledigt. Gegen 13.30 Uhr geht es zunächst in einen 99 Cent Store, dort erstehen wir einen großen Wasservorrat, Küchenrollen, eine kleine Wasserwaage (die wir zu Hause vergessen hatten) und noch einige nützliche Dinge. Dann steht ein Walmart Supercenter auf dem Programm, wo wir einen Großeinkauf tätigen. Plötzlich klingelt unser Telefon und mein ehemaliger Schüler Martin Corall erkundigt sich nach unserem Befinden, er sitzt irgendwo in Wisconsin auf einem Flughafen und muss auf einen Anschlussflug warten. Um 16.30 Uhr haben wir endlich das Wichtigste geschafft, essen noch schnell einen Southwest Salad und rollen Richtung Valley of Fire, dort wollen wir 2 Nächte verbringen. Unser Garmin führt uns sicher aus Las Vegas heraus und bald sind wir auf dem Freeway Nr. 15. Auf der Höhe von Glendale verlassen wir die Schnellstraße. Nun windet sich unser Weg durch eine hügelige Landschaft, teilweise muss ich das Tempo auf 20 Mph drosseln, weil in den Senken die Gefahr des Aufsetzens besteht. Spuren auf dem Asphalt zeugen von solchen Ereignissen. Um 18.45 Uhr erreichen wir den Campground und sehen mit Entsetzen, dass alles belegt ist. Wir fahren noch ein Stück in den Park hinein und beschließen dann in einer Ausbuchtung des Weges in Sichtweite des Arch Rock Campground die Nacht zu verbringen. Jetzt müssen noch die Betten gemacht und die Koffer ausgeräumt werden. Wir schaffen alles in einer guten Stunde. Die Umgebung ist spektakulär, wir blicken direkt auf die roten Felsen. Es wird rasch dunkel und wir genießen einen sternklaren Himmel in absoluter Ruhe.
Nach einem Schlummertrunk legen wir uns erschöpft hin. Am nächsten Morgen wollen wir versuchen, einen Platz auf einem der Campgrounds zu bekommen.
Freitag, 30. 3. 2012
Nach einer ruhigen Nacht stehen wir gegen 6.30 Uhr auf, frühstücken und fahren zum Atlatl Campground. Am Straßenrand beobachten wir ein Bighornschaf, das gemächlich seines Weges zieht. Wir können einen der wenigen Plätze mit Wasser und Stromanschluss für 30 $ die Nacht ergattern. Allerdings müssen wir auch noch für die letzte Nacht (20 $) und den Eintritt in den Park bezahlen, wie uns ein Parkranger erklärt. Als wir das erledigt haben, parken wir unseren Freelander ein und stellen Strom und Wasseranschluss her. Die Lage des Platzes ist nicht so spektakulär und die Fahrzeuge stehen etwas dichter, aber angesichts der steigenden Temperaturen ist eine funktionierende Klimaanlage nicht zu verachten.
Wir erledigen letzte Aufräumarbeiten und genießen die herrliche Umgebung mit einem Gin Tonic!
Gegen Mittag sind die Temperaturen bereits auf 28° Celsius gestiegen, die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel und der Name „Valley of Fire“ erhält für uns eine neue Bedeutung! Willkommen im Sommer! Ich schieße einige Fotos, unterhalte mich mit Nachbarn und inspiziere die Umgebung. Da das Wochenende naht, ist der Campground um diese Zeit bereits wieder völlig ausgebucht! Wir essen eine Kleinigkeit und machen eine kleine Siesta. Gegen 15.00 Uhr liegt die Temperatur bei 30°! Große Aktivitäten sind nicht mehr angesagt, wir relaxen an unserem Platz und beobachten das Leben unserer Nachbarn! Die Sonne verschwindet allmählich hinter den roten Felsen und die Temperaturen werden etwas angenehmer auch durch eine leichte Brise, die über den Platz streicht. Wir wundern uns, wie diszipliniert das Leben hier abläuft. Es gibt trotz des voll belegten Campgrounds und der vielen Kinder keinen Lärm! Wir beobachten bei einem Schlummertrunk unsere Nachbarn, die offensichtlich eine Art Familientreffen abhalten. Alles läuft sehr entspannt ab.
Gegen 22.00 Uhr wird es schlagartig ruhig und wir schlafen bald ein.
Samstag, 31.03. 2012
Vogelgezwitscher weckt uns um 6.30 Uhr, die Sonne taucht die roten Felsen in ein traumhaftes Licht. Wir stehen auf, frühstücken mit Spiegelei und lösen unseren Strom und Wasseranschluss. Gegen 7.45 Uhr verlassen wir den Platz und fahren zum Visitor Center. Mit einer Karte versehen fahren wir zum Ende des Scenic Byway und starten zu einer Rundwanderung durch die White Domes.
Mit Rucksack und 2 Wasserflaschen ausgerüstet geht es auf den 1,8 Meilen langen Rundweg. Der gut ausgeschilderte Pfad führt einen Abhang hinunter, an einem ehemaligen Filmset vorbei in einen schmalen Canyon, der nach ca. 200 Metern endet. Dann geht es wieder hinauf über eine Hochebene zurück zum Wohnmobil. Da die Temperaturen bereits bei 27° Celsius liegen, kommen wir gehörig ins Schwitzen. Wir sind froh, als wir das Wohnmobil erreichen und die Klimaanlage uns kühle Luft um die Nase weht.
Nun geht es Richtung St. George. Vorher wollen wir aber noch einmal einkaufen, da wir beim ersten Großeinkauf noch einiges vergessen hatten. Wir erledigen das in Mesquite an der Grenze zu Arizona, essen noch eine Kleinigkeit und tanken den Freelander voll. Dann rollen wir Richtung Zion National Park. Die Temperaturen liegen mittlerweile bei 34° Celsius. Der Freeway führt durchs Gebirge und der Motor unseres RV muss schwer arbeiten. Gegen 17.30 Uhr (Mountain Time) erreichen wir endlich den kleinen Ort Springdale, wo wir auf dem Zion Campground (Privat) einen Platz für zwei Nächte (wegen des Wochenendes) reserviert haben. Schnell sind die Formalitäten erledigt und wir stehen auf der Site Nr. 19. (Full Hook up mit WIFI) Wir sind durch die Hitze geschlaucht und lassen uns im Adventure Store auf einer Karte die Hiking Möglichkeiten für den nächsten Tag erläutern. Leider erfahren wir auch, dass ein Temperatursturz bevorsteht und Regen angesagt ist. Im Bryce Canyon soll es morgen sogar schneien-dort wollen wir allerdings erst am Montag hin. Wir beschließen zunächst einmal etwas zu essen und den nächsten Morgen abzuwarten.
Sonntag 01. 04 2012
Um 7.30 Uhr werden wir nach einer ruhigen Nacht wach. Heute gibt es ein Standardfrühstück, da wir mit dem Parkshuttle in den Canyon fahren wollen. Die Temperatur ist von 30° Celsius am Abend auf 11° gefallen. Gegen 10.00 Uhr stehen wir an der Abfahrtstelle direkt vor dem Campground. Es beginnt leider zu regnen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Visitor Center und erstehen dort einen „Annual Pass“ für alle Parks in den USA für 80.00 $. Dann steigen wir in den Shuttle, der uns zum Ende des Parks fährt (hier ist das alles kostenlos- ein toller Service). Als wir die Endstation erreichen reißt der Himmel auf. Wir wandern auf dem River Trail-einem angenehmen Spazierweg am Virgin River entlang zum Einstieg in die Narrows. Ich habe zum ersten Mal mein Garmin Wandernavi dabei um es zu testen (mit der Karte Südwest USA) und siehe da, es funktioniert. Unsere Position wird exakt ermittelt, ebenso Höhe, Wegprofil und vieles mehr. Nach ca. 45 Minuten erreichen wir das Ende des Trails- unterwegs gibt es immer wieder tolle Ausblicke. Wir sehen uns den Einstieg in die Narrows an, wo die Abenteuerlustigen im Fluss die Schlucht des Virgin River durchqueren. Wir kehren zur Endstation zurück und fahren mit dem Bus zum Weeping Rock, wo wir aus Versehen auf den Hidden Canyon Trail geraten. Es geht in Serpentinen steil hinauf und immer neue spektakuläre Ausblicke bieten sich uns. Wir brechen unsere Tour jedoch vor dem Abzweig zum Observation Point ab, da uns der Anstieg immer unheimlicher wird. Noch ein paar letzte Schnappschüsse, dann geht es wieder bergab. Am Ende des Trails spricht uns eine ältere Dame an, sie ist eine Wolgadeutsche und freut sich ein paar deutsche Worte mit uns wechseln zu können. Auf unserem ersten Wohnmobiltrip durch Kanada haben wir ebenfalls ein Gruppe Wolga und Don-Deutsche am Shuswap Lake getroffen und mit ihnen gemeinsam einen interessanten Abend mit deutschen Volksliedern verbracht. Kurz vor der Bushaltestelle spricht uns ein junger Mann auf Deutsch an, er hat zwei Jahre in Frankfurt als Mormone missioniert und kann stolz auf seine sehr guten Sprachkenntnisse sein. Dann fahren wir mit dem Shuttle zur Zion Lodge und starten unseren letzten Trail: zu den Lower Emerald Pools. Kurz vor dem Ziel beginnt es erneut zu regnen, auch etwas Hagel ist dabei. Wir streifen unsere Ponchos über und eilen zum Bus. Kurz vor 16.00 Uhr erreichen wir unseren Campground, wo wir im Wohnmobil zuerst einmal die Heizung einschalten. Dann gibt es Salat mit Spaghetti, Tomatensauce und einen Cabernet Sauvignon.
Nun ist Entspannung angesagt. Morgen geht es weiter in den Bryce Canyon, vorher wollen wir noch zum Canyon Overlook-aber nur wenn es nicht regnet!
Montag, 02.04. 2012
Um 6.30 Uhr stehen wir auf. Frühstück, spülen, abdocken ist bereits wieder Routine. Gegen 8.30 Uhr rollen wir vom Campground und fahren zum Parkeingang. Dank unseres Annualpasses geht die Einfahrt in den Park zügig, allerdings müssen wir für die alleinige Durchfahrt durch einen engen Tunnel (ohne Gegenverkehr) 15 $ bezahlen. Zunächst aber geht es in Serpentinen steil in die Berge. Am Tunneleingang müssen wir etwas warten und unterhalten uns mit der Rangerin, die uns genaue Anweisungen für die Durchfahrt gibt. Dann erzählt sie uns von ihrem Besuch in Köln. Nach 5 Minuten geht es durch den engen unbeleuchteten Tunnel (gebaut in den 30igern). Wir dürfen genau in der Mitte fahren, damit unser Wohnmobil nicht an der Decke kratzt. Alles geht gut und wir setzen unseren Weg zum Bryce Canyon fort. Leider können wir die geplante Wanderung zum Canyon Overlook nicht durchführen, da wir mit unserem großen Freelander keinen Parkplatz finden. Es weht ein heftiger, kalter Wind, der den Freelander immer wieder durchschüttelt. Geschwindigkeiten über 50 Meilen sind nicht möglich. Gegen Mittag erreichen wir den Bryce Canyon Nationalpark. Wir legen mehrere Fotostopps ein, da es am Tag zuvor geschneit hat und die Berge eine Haube wie aus Zuckerguss tragen. Um 13.00 Uhr erreichen wir Ruby`s Inn, wo wir einen Campground reserviert haben. (das wäre nicht nötig gewesen, da der Platz sehr groß und kaum frequentiert ist) Wir trinken eine Tasse Kaffee im Wohnmobil und fahren in den Park hinein. Wir werden mit einem Plan versorgt (auf Deutsch) und beschließen ans Ende des Parks zu fahren (Rainbow Viewpoint) um dann die einzelnen Aussichtspunkte anzusteuern. Unser Höhenmesser zeigt 2777 m an, das ist fast so hoch wie die Zugspitze! Der Himmel ist klar, die Sonne scbeint vom blauen Himmel, allerdings weht ein heftiger Wind bei Temperaturen kaum über dem Gefrierpunkt. Unsere Kleidung ist allerdings noch nicht auf diese Temperaturen eingestellt, wir ziehen alles übereinander an, was möglich ist, trotzdem frieren wir. Vor allem fehlen Handschuhe, unsere Hände sind bald balu gefroren. Nun wird ein Viewpoint nach dem anderen abgearbeitet, ein Highlight folgt dem nächsten, Ausblicke wie in einem Märchenland. Unsere Kameras kommen kaum zur Ruhe. Als die Sonne sinkt, werden die Farben immer kräftiger. Nach 5 Stunden geht es zum Campground zurück, wo wir gegen 18.00 Uhr eintreffen. Es gibt ein leckeres Abendessen, dann wird das Laptop eingeschaltet, um den Reisebericht hochzuladen. Dann gibt es noch einen Schlummertrunk bei laufender Heizung-draußen ist es winterlich kalt. Morgen wollen wir den kombinierten Navajo und Queens Garden Loop Trail wandern! Die Sonne soll bei immer noch kühlen Temperaturen scheinen, es geht aber wieder bergauf!!
Dienstag, 03. 04.2012
Gegen 23.00 Uhr am Vorabend prüfe ich noch einmal die Temperatur draußen und stelle fest, sie liegt unter Null. Ich löse den Wasserschlauch und schalte im Wohnmobil die Wasser und RV-Heizung ein. Ich habe ein ungutes Gefühl! In der Nacht lasse ich mehrfach das Wasser über die Pumpe laufen, es klappt!
Gegen 7.00 Uhr kontrolliere ich draußen den Wasserschlauch und sehe mit Entsetzen, er ist knochenhart gefroren. (ein passendes Schlagzeug gegen die randalierenden Osteuropäer im Flugzeug-das kam mir dabei in den Sinn weil ich über den Anblick so wütend war. Auch das Stromkabel war so steif gefroren, dass ich Angst hatte dass es beim Verstauen ins das winzige Fach brechen könnte. Die Nachbarn hatten ähnliche Probleme. Wir warteten also, frühstückten mit Speck und Spiegelei und hofften, dass die Sonne kräftig scheint und alles auftaut. Die Luft hier oben (2400m) ist sehr dünn und wir müssen häufig nach Luft schnappen. Um 10.00 Uhr hat die Sonne ihre Arbeit verrichtet, sowohl Wasserschlauch als auch Stromkabel lassen sich verpacken. Unsere Rucksäcke haben wir bereits gepackt und so rollen wir zum Sunsetpoint, um unsere Wanderung zu beginnen. Wir parken unseren Freelander neben zwei anderen RV`s und dann geht es los. Unser Plan ist es, den Navajo Loop in Kombination mit dem Queens Garden Loop zu wandern. Zunächst einmal geht es recht steil hinab in den Canyon, überall bieten sich einmalige Ausblicke, die Kameras arbeiten unaufhörlich, am „Thron von Queen Victoria“ vorbei, an steilen Abhängen entlang, bis der Pfad schließlich wieder allmählich wieder nach oben zum Sunrise Point führt. Dieser Aufstieg ist auch für uns zu schaffen, lang aber gemütlich. (Diese Tour sollte man nicht anders herum gehen, besonders wenn man älter ist) Es kommen uns einige besonders „gut ausgerüstete“ Wanderer entgegen, die versuchen in Flip Flops den Hike zu wagen. Ob das gut ging? Wir haben jedenfalls einen herrlichen Tag gehabt!
Oben haben wir nur noch einen kurzen Weg bis zum Wohnmobil am Sunset Point. Als wir ankommen ist der Parkplatz übervoll und unser Wohnmobil fast zugeparkt. Mit Hilfe meiner Frau und häufigem Vor und Zurücksetzen gelingt es mir aber doch unser Gefährt auf die Straße zu bringen. Wir fahren zum Fairland Point (ein Geheimtipp außerhalb des Parks), hier ist es sehr ruhig, nur die abgestellten Fahrzeuge der Wanderer warten hier am Trailhead auf die Hiker, die den ganzen Tag unterwegs sind. Wir kochen wir uns einen Tee und genießen die Ruhe und einen wunderschönen Blick in den Canyon! Wie mag es erst am Bryce Canyon sein, wenn Hochsaison ist? Im Augenblick ist nur Springbreak. Danach geht es zurück zum Ruby`s Inn. Das angeblich so sehenswerte Westernstädtchen kann man eher vergessen und die Preise im Supermarkt haben Apothekencharakter.
Wir tanken noch einmal voll, morgen früh wird auch das Propane aufgefüllt und dann rollen wir Richtung Kodachrome Basin State Park. Das soll ein Geheimtipp sein, wir hoffen, dass es auch so ist. Der Wetterbericht sagt Sonne am Tag voraus und leichten Frost in der Nacht-hoffentlich gibt es keine Probleme mit dem Wasser/Abwassertank. Den Wasserschlauch werde ich auch heute Abend entfernen. Ich lasse auch noch das Abwasser ab, lediglich die Stromverbindung bleibt bestehen.
Nachdem ich auch noch eine Maschine in der Laundry gewaschen und getrocknet habe, machen wir es uns im Freelander mit einem Glas Wein gemütlich. Gegen 21.45 Uhr kommt meine Frau aus dem Bad und meint, dass die Toilette so riecht, wie noch nie. Auch ich bemerke einen Geruch wie nach faulen Eiern, denke mir aber nichts dabei. 15 Minuten später schlägt der Propangasdetektor Alarm, alle 30 Sekunden ein durchdringender Ton. Sofort reißen wir die Tür auf, und öffnen alle Fenster. Ich stürze mit der Handlampe zum Gastank und schließe das Ventil. Aber der Alarm lässt nicht nach. Wir schlagen das Handbuch auf und arbeiten alle Punkte zur Fehlerbehebung ab, ohne Erfolg. Ich versuche die Notrufnummer zu erreichen, die 24 Stunden besetzt sein soll, ohne Erfolg. Nur eine Computerstimme meldet sich. Mittlerweile ist es 22.45 Uhr geworden und wir beschließen das Wohnmobil zu verlassen und ein Zimmer im Best Western eine halbe Meile vom Campground entfernt zu bekommen, denn bei diesem Lärm und dieser Ungewissheit was der Alarm bedeutet, hätten wir kein Auge zugemacht. Schnell packen wir unsere beiden Rucksäcke mit den wichtigsten Utensilien und Papieren und machen uns mit der Handlampe bewaffnet auf den Weg durch die sternklare Nacht ins Hotel. Mit unsren Rücksäcken auf dem Rücken kommen wir uns vor wie Flüchtlinge, Völlig erschöpft erreichen wir gegen 23.30 Uhr das Hotel, das zum Glück 24 Stunden geöffnet hat. Wir erzählen ihm unsere Geschichte und auch er versucht die Notfallnummer zwei Mal zu erreichen. Auch er hat keinen Erfolg. Was nützt eine solche Nummer, wenn im Notfall keiner ans Telefon geht! Wir erhalten ein großes Zimmer mit zwei Queensize Betten und er ist so freundlich uns in dem weitläufigen Motelgelände (über 300 Zimmer) den Weg zu zeigen. Er merkt wohl, dass wir so ziemlich mit den Nerven am Ende sind.
Auf dem Zimmer bemerken wir, dass wir in der Panik einige wichtige Dinge vergessen haben. Wir machen uns noch einmal auf den Weg durch die kalte Nacht zum Wohnmobil, wobei uns einige vorbei fahrende „fröhliche“ Jugendliche noch einen Schreck einjagen.
Außer Atem erreichen wir den Freelander, wo wir beim Öffnen der Tür von dem schrillen Alarmton empfangen werden. Wir sind froh, dass wir hier nicht schlafen müssen. Bepackt mit den restlichen Utensilien machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, wo wir 20 Minuten später völlig entnervt und erschöpft ankommen. Gegen 0.45 Uhr liegen wir schließlich in den riesigen Betten, ein großer Unterschied zum Wohnmobil. Ich schlafe schnell ein, meine Frau geistert noch einige Zeit im Zimmer herum.
Mittwoch 04. 04. 2012
Ich werde gegen 6.30 Uhr wach, wie fast jeden Tag und genieße eine Dusche im großen Bad. Ich will vor dem Frühstück erneut die Notrufnummer anrufen. Endlich erreiche ich eine freundliche Dame, ich schildere unser Problem und sie erklärt mir mitfühlend, dass sie mir aus Neuseeland auch nicht helfen. Sie fragt mich lediglich, wie spät es hier sei. 20 Minuten später starte ich einen erneuten Versuch, dieses Mal wird die Autonummer aufgeschrieben und ich erhalte eine neue Nummer, die ich anrufen soll, denn auch diese freundliche Dame sitzt in Neuseeland-was für eine Hilfe. Ich versuche schon ziemlich entnervt die Nummer, es kommt die Ansage einer Computerstimme-und das bei einer Notrufnummer. Auf solche Hilfe kann man gern verzichten. Schließlich versuche ich es im Roadbear Büro Las Vegas, denn mittlerweile ist es dort 8.00 Uhr (eine Stunde Zeitverschiebung) Ich bin schon ziemlich ungehalten, was man dort sehr gut verstehen kann. Sie vermittelt ein Gespräch mit einem Techniker aus LA auf unser Handy. Die Verbindung ist aber so schlecht, dass ich vom Hotel aus zurückrufen soll und erhalte wieder die Notrufnummer, die vorher nicht funktioniert hat. Jetzt ist plötzlich der Techniker am Apparat-sehr seltsam!
Ich schildere unser Problem und er arbeitet mit mir alle Punkte aus dem Handbuch durch die ich bereits am Vorabend vergeblich abgearbeitet hatte. Zum Schluss beruhigt er mich und erklärt, wenn der Haupthahn geschlossen sei, könne eigentlich nichts passieren. Er hätte noch nie von einem Leck im Propangastank gehört. Ich solle aber vorsichtshalber in eine Werkstatt fahren, die wir gegenüber dem Hotel entdeckt hatten.
Mit diesem Rat versehen gehen wir zuerst einmal im Hotel frühstücken, Spiegelei mit Hash Browns und Kaffee. Dann muss die Hotelrechnung beglichen werden 91$ + 22 $. Diese Nacht hat uns zusätzlich zum Campground über 100$ extra gekostet, von den Nerven ganz zu schweigen! Wir schultern unsere Rücksäcke und machen uns erneut auf den Weg zum Campground. Wir sind ganz glücklich, dass der Freelander noch nicht explodiert ist. Als wir die Tür aufschließen begrüßt uns der bekannte schrille Alarmton. Mit leichten Muffensausen starte ich den Motor-keine Explosion. Wir fahren zur den einen Kilometer zur Werkstatt (RV Repair) wo man mir freundlich aber bestimmt erklärt, dass man mit Gas nichts zu tun haben wolle oder dürfe. Man verweist mich auf Amerigas in Panguich, 22 Meilen zurück. Wir machen uns mit dem immer noch Alarm gebenden Freelander auf den Weg. Dank unseres Navis finden wir den Betrieb, der nur aus einer Hütte und 20 Gastanks besteht. Eine freundliche Dame erklärt mir, die Techniker seien alle unterwegs, gibt mir aber gleich eine neue Anschrift, nicht weit entfernt (22 Meilen) in Hatch, dieses Mal Richtung Süden. Den Ort hatten wir auf der Hinfahrt bereits passiert, uns war nur die ordentliche Kirche in Erinnerung geblieben. Dieses Mal versagt unser Navi und wir müssen uns durchfragen. Der Betrieb sieht viel seriöser aus, ein ordentliche Bürogebäude, auf dem Grundstück viele Gastanks. Als ich eintrete fragt man mich, ob ich Gas tanken wolle. Ich schildere das Problem und man erklärt mir sehr freundlich, dass man keine Erfahrung mit Wohnmobilen hätte. Ich bin selbst kurz vor der Explosion. Auf meine Bitte telefonieren zu dürfen (toll free Nummer) weist man mir einen ganzen Schreibtisch mit Telefon und Computer zu, damit hatte ich nicht gerechnet! Ich rufe den mir bereits bekannten Techniker an, der ans Telefon gerufen. Ich schildere ihm sehr geharnischt unsere Odyssee und verlange endlich eine Lösung, die uns von dem Problem befreit. Es versucht es zunächst noch einmal mit dem Handbuch, was ich aber sofort energisch zurückweise. Dann kommt er endlich mit einer verblüffenden Lösung: Ich solle einfach die unterste Sicherung im Hauptsicherungskasten entfernen, dann hätten wir Ruhe!!!!
Welch eine einfache Lösung, der ich jedoch kein Vertrauen schenke. Aber da wir endlich unsere Ruhe wollen und er mir noch einmal versichert, dass eigentlich nicht passieren könne, befolge ich diesen Ratschlag, bedanke mich aber vorher noch bei den freundlichen Damen im Büro, die mir noch einen „safe Trip“ wünschen. Im Wohnmobil öffne ich den Sicherungskasten entferne die 1 Ampere Sicherung und wohltuende Ruhe kehrt ein. Mit immer noch mulmigem Gefühl starten wir nun endlich gegen 12 Uhr Richtung Kodachrome Basin State Park. Fünf Stunden hat uns dieser Vorgang heute nun schon wieder beschäftigt!
Während der Fahrt überlegten wir uns, was denn im Ernstfall passieren könnte ohne diese Sicherung. Wir hielten schließlich an und steckten die Sicherung einfach wieder an ihren Platz. Gespannt warteten wir auf das Ergebnis und siehe da, es leuchte „grün“ auf, was vorher gelblich/rot war. Ich betätigte die Resettaste und der Detektor arbeitete vorschriftsmäßig. Gegen 13.00 Uhr erreichen wir den State Park, bei der Einfahrt ignorierten wir das Schild „Campground full“ und fuhren auf zur Fee Station. Der Ranger erklärte mir, der Park sei ausgebucht, es gebe aber direkt hinter der Station den Platz des Campgrounds Hosts , wenn wir mit dem vorlieb nehmen wollten. Der Platz habe Full Hook up und liege völlig separat. Wir nehmen dankbar an und zahlen mit Eintritt nur 25$ , unser annual Pass gilt hier leider nicht!
Hier stehen wir nun einsam aber mit Strom und Wasser und lassen den Tag noch einmal Revue passieren.
Nach einem kurzen Imbiss fahren wir in den Park und starten bei herrlichem Sonnenschein die Trails, die wir uns vorgenommen hatten! Der Park ist „klein“ aber fein und sehr gepflegt, die Trails gut ausgeschildert, jedoch ein Geheimtipp ist er nicht mehr. Der eigentliche Campground liegt wunderschön, hat aber nur 25 Plätze.
Am späten Nachmittag kehren zu unserem Platz zurück und genießen die warme Aprilsonne, zwei Tage vorher war unser Wasserschlauch noch gefroren, so schnell ändert sich das Wetter hier.
Nun hoffen wir nur noch auf eine ruhige Nacht ohne Gaszwischenfälle mit Alarm, denn hier gibt es weit und breit kein Hotel! Die Heizung lassen wir heute Nacht vorsichtshalber aus! Morgen geht es zum Capital Reef Park auf den Thousand Lakes Park, wo ein Treffen mit Vreni und Fredy aus dem Forum „Womoabenteuer“ geplant ist. Es gibt viel zu erzählen!!
Donnerstag, 05. 04. 2012
Die Nacht verläuft ohne Zwischenfälle, gegen 5.00 schalte ich die Heizung ein, weil es im Womo „saukalt“ ist. Nur meine Frau kommt nicht in den Tiefschlaf, weil wir sehr einsam stehen, denn die Parkranger sind in ihre Unterkunft im Park gefahren. Morgens um 7.00 Uhr kehren sie zurück und hissen die Flagge von Utah und die Stars and Stripes. Es ist etwas bedeckt und wir machen uns auf den Weg zum Capitol Reef Park. Es geht auf den Hwy 12, eine spektakuläre Straße, die immer wieder großartige Ausblicke eröffnet. Der höchste Punkt dieses Scenic Byways liegt bei 3000 m. Prickelnd ist die Fahrt über einen Grat, rechts und links geht es steil hinab. Bei Sturm möchte ich hier nicht fahren!
Da wir uns viel Zeit lassen, kommen wir erst gegen 14.00 Uhr auf dem Thousand Lakes RV Park an. Da wir einen Platz reserviert haben, stehen wir schnell auf Site 14 mit herrlicher Aussicht. Wir essen eine Kleinigkeit und nehmen eine Mütze voll Schlaf. Gegen 17.00 Uhr klopft es an unsere Tür, es sind Vreni und Fredy aus dem Forum, die von einer Tour zurückgekehrt sind. Wir setzen uns ins Wohnmobil und trinken eine Tasse Kaffee, denn draußen hat der Wind schon stark aufgefrischt. Um 19.30 Uhr wollen wir uns wieder treffen und den Abend gemeinsam verbringen. Leider muss das geplante Lagerfeuer wegen des heftigen Windes ausfallen und so sitzen wir wieder im Wohnmobil, genießen unseren Wein, singen, und erzählen. Es wird ein langer Abend. Wir hoffen, dass wir uns wiedersehen!
In der Nacht wächst sich der Wind zu einem Sturm aus. Unser Freelander wird von heftigen Böen hin und her geschüttelt. Wir können kein Auge mehr zumachen. Erst am frühen Morgen fallen uns die Augen wieder zu. Das Gasproblem liegt schon weit zurück!
Freitag 06. 04. 2012 (Karfreitag)
Gegen 9.00 Uhr stehen wir auf, frühstücken ausgiebig mit Spiegeleiern und Speck, waschen und trocknen noch eine Maschine in der Laundry. Gegen 12 Uhr fahren wir Richtung Park. Hier bläst der Wind nicht so heftig und wir suchen zunächst das Visitor Center auf, schauen uns den Rest des Films über den Capitol Reef Park an und machen uns auf den Weg über den 16 Meilen langen Scenic Drive. Kamera und Fotoapparat stehen nicht mehr still, hoffentlich können wir die vielen roten Steine hinterher auch wieder richtig zuordnen!
Am Ende der Straße führt zwar noch eine Gravel Road weiter in den Canyon hinein, das wollen wir jedoch nicht riskieren und so treten wir nach einer kleinen Pause mit einer heißen Suppe die Rückfahrt an.
Auch hier bieten sich immer wieder neue Ausblicke!
Am Visitor Center biegen wir rechts ab und suchen den Trailhead des Hickman Bridge Trail. Wir trauen uns diese Wanderung noch zu, obwohl es bereits 16.00 Uhr ist.
Der Trail überwindet 120 Höhenmeter und ist nur 1,6 km lang (einfach) und hat es in sich. Wir schaffen die Höhe, obwohl wir immer wieder Pausen einlegen müssen um nach Luft zu schnappen, wir sind auf 1800 m Höhe. Doch die Mühe wird belohnt, am Ende des Trails erwartet uns die Hickman Natural Bridge 41 m breit und 38 m hoch, ein beeindruckendes Bauwerk der Natur!
Gegen 17.15 Uhr machen wir uns auf den Rückweg und erreichen unseren Freelander gegen 18.00 Uhr. Nun rollen wir Richtung Thousand Lakes RV Park, nicht ohne einen weiteren versuch zu unternehmen für unseren Schwager Peter, der auch schon hier war, einen Sticker mit der Aufschrift: I survived Hwy. 12 zu erstehen, leider ohne Erfolg.
Auf dem Campground gönnen wir uns eine heiße Dusche im Wohnmobil und ein leckeres Abendessen. Morgen muss zuerst das Propane aufgefüllt werden, dann geht es nach Moab in den Arches Nationalpark, wo wir Ostern verbringen werden.
Samstag: 07. 04. 2012
Ich werde gegen 4.00 wach, es ist lausig kalt im Womo, (8°) zum Glück habe ich am Abend vorher das Abwasser abgelassen und den Wasserschlauch entfernt. Die Heizung muss mehr leisten, ich schiebe den Regler auf 15°. Um 7.00 Uhr stehen wir auf und frühstücken. Dann wird der Freelander abfahrbereit gemacht, dabei erfahre ich vom Nachbarn, dass sein Wasser eingefroren ist, seine Abfahrt muss verschoben werden. Wir rollen um 8.35 Uhr vom Thousand Lakes Campground, der uns in stürmischer Erinnerung bleiben wird. Zunächst geht es nach Bicknell, dort wollen wir unser Propane auffüllen, denn durch den häufigen Gebrauch der Heizung ist unser Vorrat schon stark geschrumpft. Auch der Benzintank wird noch aufgefüllt, denn der Freelander entwickelt einen kräftigen Durst. In der Sinclair Tankstelle, sitzen echte Originale aus dem Ort und trinken Kaffee. Als sie hören, dass ich aus Deutschland komme fragen sie, ob ich die Mauer mit eingerissen hätte.
Dann geht es auf dem Hwy 24 zurück, noch einmal am Campground vorbei, durch Torrey hindurch Richtung Capitol Reef National Park. Dabei fällt uns am Ortseingang das Auto des Sheriffs auf. Meine Frau glaubt, dass nicht der Sheriff im Wagen sitzt, sondern eine Puppe. Wir halten an und tatsächlich versucht eine Puppe die potentiellen Verkehrssünder vom schnellen Fahren im Ort abzuhalten.
Im Park halten wir noch einmal an und unternehmen einen Spaziergang zu den Petroglyphen, Felsmalereien der Indianer, die vor den Mormonen im Fruita Valley gelebt haben. Es geht weiter auf der 24 bis wir die Interstate 70 erreicht haben, ihr folgen wir bis zur Abfahrt Crescent Jct und dann auf der 191 bis Moab.
Die Landschaft verändert sich schnell, von den roten Felsen bis zur Szenerie, die auf dem Mond sein könnte. Unterwegs machen wir im Nirgendwo eine Pause, kochen Kaffee und essen die handmade Muffins vom Thousand Lakes RV Park. Im Visitor Center des Arches National Parks decken wir uns mit Infomaterial ein und schauen uns den Film über die Entstehung des Parks an. Gegen 14 Uhr rollen wir in Moab ein und lassen uns wieder einmal den Southwest Salad bei Mc Donalds schmecken. Hier hat mein Handy mit der US Festnetznummer auch wieder Empfang, und wir telefonieren mit der Heimat. Anschließend kaufen wir im örtlichen City Markt noch einige Lebensmittel ein, es ist der erste richtige Supermarkt seit Las Vegas, der den Namen auch verdient. Danach spazieren wir durch Downtown Moab, sehen uns in einigen Geschäften um und fahren dann zum Portal RV Park, wo wir für zwei Nächte reserviert haben. Moab war seit einer Woche Schauplatz eines großen Jeep Treffens und die ganze Stadt und auch der Campground ist voll von diesen Fahrzeugen. Der RV Park hat schon bei der Einfahrt ein Schild mit: „Campground Full“ aufgestellt, Gott sei Dank gilt das nicht für uns!
Schnell ist die Anmeldung vollzogen und wir parken auf Site 18 ein. Rechts und links von uns Wohnmobile Marke Reisebus mit je einem Jeep hinten dran. Wir verschwinden fast vollständig zwischen diesen „Monstern“. Der ganze Park ist voll davon, hier stehen Millionen von Dollars!
Die Temperaturen sind hier wieder sehr angenehm 22°, und auch die Aussichten sind sehr gut. Es soll noch wärmer werden!
Wir setzen uns vor den Freelander und trinken eine Tasse Tee. Nach einem Abendspaziergang geht es ins Wohnmobil, wo wir es uns bei einem Glas Wein gemütlich machen. Morgen wollen wir früh aufstehen, es geht in den Arches Park, wo wir die vielen Steinbögen besichtigen wollen. Diese Idee dürften auch viele Amerikaner haben, denn Ostern ist einer der besucherträchtigsten Tage im Jahr!
Ostersonntag 8. 04. 2012
Wir stehen um 6.30 Uhr auf, weil wir möglichst früh in den Park wollen. Schließlich rollen wir um 8.30 Uhr am Visitorcenter vorbei die Serpentinen hoch. Die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel, kein Wölkchen zu sehen! Die verschiedenen Viewpoints werden angefahren. Der Balanced Rock ist der erste längere Stopp. Weiter geht es zum Sand Dune Arch, wir sind bereits schwer beeindruckt. Am Devils Garden Trailhead planen wir eine längere Wanderung zum Landscape Arch, die Parkplätze sind schon gut gefüllt, doch für unseren Freelander bekommen wir noch einen guten Platz, fast am Beginn des Weges. Vorher essen wir im Womo noch eine Kleinigkeit. Der Trail ist gut zu schaffen und hat immer wieder tolle Ausblicke. Wie wir es erwartet hatten, waren wir nicht allein. Als wir das Ziel vor Augen haben, müssen wir genau hinschauen, um den Arch zu erkennen. Der Bogen ist immer deutlicher gegen den blauen Himmel zu erkennen. Man wundert sich, wie dieses filigrane Gebilde aus Stein noch zusammenhält! Auf dem Rückweg nehmen wir noch zwei weitere Bögen mit. Danach wollen wir den Trail zum Delicate Arch, dem schönsten Felsbogen im Park wagen, obwohl der Weg im Führer als anspruchsvoll angekündigt ist. Auch hier haben wir Glück und ergattern einen der knappen Parkplätze für Oversized Vehicles. Wir nehmen vier Flaschen Wasser mit, denn es ist mittlerweile ziemlich warm geworden. Wie die anderen Wege ist auch dieser Trail stark frequentiert, teilweise sieht man Wanderer mit Flip-Flops, obwohl festes Schuhwerk empfohlen wird! Besonders die langen Hänge machen uns zu schaffen, Schatten gibt es kaum. Am Schluss führt der Weg am Rande eines Abhangs vorbei und dann folgt der überraschende Blick auf den Arch. Wir sind überwältigt!! Die Mühe hat sich gelohnt! Jetzt legen wir eine längere Pause ein und genießen den Anblick. Mit uns vielleicht noch ca. 20 Mitwanderer-die anderen haben vorher aufgegeben. Dann geht es den Weg zurück. Die Wanderung steckt uns in den Knochen, aber jeder Schritt hat sich gelohnt.
Wir fahren dann mit dem Freelander zurück auf den Portal RV Park, duschen und belohnen uns mit einem leckeren Abendessen und einem Pitcher Budweiser in Bucks Grill direkt neben dem Campground. Morgen geht es weiter zum Needles Outpost, dort können wir uns zwei Tage nicht melden, denn wir sind im Nirgendwo!
Also seid bitte nicht beunruhigt, wenn wir uns erst am Mittwoch oder Donnerstag wieder melden!
Ostermontag: 09.04.2012
Um 10.00 verlassen wir den Portal RV Park. Es geht zunächst noch einmal in den City Market um noch einmal einzukaufen, bevor wir die Canyonlands ansteuern. Wir genießen noch einmal die vollen Regale und kaufen wahrscheinlich wieder mehr als erforderlich.
Dann tanken wir den Freelander voll! Bei herrlichem Sonnenschein fahren wir auf der US 191 bis zum Abzweig in die Canyonlands. Dort geht es auf der US 211 noch 22 Meilen weiter bis zum Needles Outpost Campground, der direkt vor dem Parkeingang liegt! Wir durchfahren Landschaften wie aus dem Bilderbuch, man erwartet hinter jeder Biegung Cowboys, die durch diese Szenerie hindurchreiten!
Im Office hat man uns schon erwartet, denn wir haben per mail reserviert, wir erhalten Site 20, direkt vor den roten Felsen. Auch der Untergrund besteht aus rotem Sand. Hinter uns ein bizarrer Baum, eine Feuerstelle und der obligatorische Tisch.
Einen so besonderen Platz hatten wir noch nicht. Nachdem wir einige Kleinigkeit gegessen haben, fahren wir zum Visitorcenter, wieder öffnet uns der Annual Pass kostenlos den Zutritt zum Park. Hier berät uns eine kompetente Rangerin. Am nächsten Tag wollen wir einige Hikes unternehmen, und wir erhalten kompetenten Rat, sowie die entsprechenden Karten. Das alles ist natürlich kostenlos.
Anschließend fahren wir die Startpunkte für unsere Wanderungen am nächsten Tag ab.
Danach geht es zum Campground zurück, wo wir uns mit Holz für das Lagerfeuer eindecken und unseren Grill, den wir bei Walmart gekauft haben, zusammenschrauben. Beim Einparken bricht vorher einer unserer Ausgleichsklötze zusammen, wir schaffen es aber dennoch das Wohnmobil einigermaßen gerade auszurichten.
Gegen 18.00 Uhr bereite ich den Grill vor. Es gibt Burger mit Kartoffeln, Sour Creme und Salat sowie ein Miller Light.
Das obligatorische Spülen wird schnell erledigt und dann zünden wir unser erstes Lagerfeuer an. Es brennt prächtig und bei einem Glas Wein genießen wir den spektakulären Sonnenuntergang, der die roten Felsen in ein unwirkliches Licht taucht. Den Sternenhimmel, der sich dann allmählich entwickelt, gibt es nur hier! Als das Feuer allmählich erlischt ziehen wir uns in den Freelander zurück. In dieser Nacht wird es empfindlich kalt.
Dienstag: 10. 04. 2012
Am nächsten Morgen blicken wir beim Frühstück aus dem Fenster erneut auf leuchtende rote Felsen, wir können uns kaum satt sehen.
Um 10.00 Uhr rollen wir vom Platz und fahren zunächst zum Ende des Scenic Drive, wo der Slickrock Trail beginnt.
Slickrock Trail
Länge (Hin-und Rückweg): 2,4 km / 4 km
Start: Umgebung von Big Spring Overlook
Zeit: 2 Stunden
Ungleichmäßige Slickrock Oberfläche. Mehrere Aussichtspunkte und manchmal Dickhornschafe.
Der Trail führt zu 4 herrlichen Aussichtspunkten. Mein Garmin Wander GPS Gerät leistet uns auch hier wieder sehr gute Dienste, Weg, Höhe, Daher werden exakt angezeigt. Nach gut 2 Stunden erreichen wir unser Wohnmobil. Diese Wanderung hat uns schon ziemlich geschafft, vor allem weil die Temperaturen sehr sommerlich sind. Jetzt pausieren wir eine Stunde, trinken viel und essen ein wenig. Weiter geht es zum Potthole Point Trail (25 Minuten), dann zum Cave Springs Trail (1 Stde). Dieser Trail verfügt über eine historische Komponente: ein altes Cowboy-Camp, sowie Indianerbehausungen aus prähistorischer Zeit. Zweimal müssen wir eine Leiter ersteigen, was aber gut zu schaffen ist. Am Ende des Trails treffen wir noch auf zwei nach Stuttgart ausgewanderte Belgier, mit denen wir ein nettes Schwätzchen halten.
Den letzten Trail kann man als Spaziergang bezeichnen: es ist der Roadside Ruin Trail. Auf diesem Weg kann man einen uralten Pueblo Getreidespeicher bewundern.
Insgesamt weist unser Navi eine Wegstrecke von 6,5 km aus und das bei 26-29 ° Celsius!
Auf dem Campground kaufen wir zwei Bündel Holz, denn es soll erneut ein Lagerfeuer geben.
Doch zunächst wird unser Grill wieder in Betrieb genommen, es gibt Fisch mit Gemüse gedünstet in Alufolie, dazu Bratkartoffeln. Köstlich!
Am Abend treffen Rolf und Petra aus der Nähe von München ein, sie kommen nach dem Einparken an unser Lagerfeuer, es wird ein langer und netter Abend. Auch der Sonnenuntergang und der Sternenhimmel enttäuschen uns nicht! Das Feuer glimmt nur noch, als wir ins Bett gehen. Diese Nacht wird die wärmste auf unserer Route, die Temperaturen liegen über 18° Celsius.
Mittwoch: 11. 04. 2012
Um 7.00 Uhr stehen wir auf, denn wir wollen auf den Campground des Natural Bridge Natural Park. Da der Wind aber immer mehr zunimmt, überlegen wir in Blanding auf dem Blue Mountain RV Park mit Full Hook up und WIFI zu übernachten (ein typischer Durchgangsplatz ohne große Atmosphäre) und morgen früh in den Park zu fahren um einen der wenigen Plätze auf dem Campground zu belegen. (First come-first serve)
Wir tanken noch voll und decken uns im Visitor Center das über ein nettes Museum verfügt, mit Infomaterial und Karten ein.
Kaum stehen wir auf unserer Site, bricht der Sturm los, Sandhosen tanzen hinter uns auf einer großen steppenartigen Fläche. Das Wohnmobil wird hin und her geschüttelt. Wir sind froh, dass wir hier stehen, denn im Notfall ist Hilfe nicht weit. Während der Sturm heult trinken wir Tee und essen Kuchen.
Das Abendessen soll aus Bratwurst, Erbsen und Reis bestehen.
Die Internetverbindung ist gut und so kann die Seite aktualisiert und mails abgerufen werden!
Morgen werden wir kein Netz haben, also können wir erst im Monument Valley einen neuen Bericht hochladen. Der Wetterbericht sieht leider nicht gut aus, Regen und Gewitterschauer. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm kommt.
Donnerstag: 12. 04. 2012
Ich werde um 5.45 Uhr von einem Graupelschauer geweckt, also war der Wetterbericht korrekt. Wir verkriechen uns noch einmal in unsere Decke, die leider vom Waschen sehr dünn geworden ist. (Bei der Überführung im letzten Jahr waren die Decken noch erheblich dicker und wärmer Da das Wetter hier sehr schnell umschlägt, sollte man bei einer Überführung oder bei einem Winterspezial auf einer zusätzlichen Wolldecke bestehen. (Wir haben das leider vergessen, da bei der Abfahrt in Las Vegas Temperaturen um 27° Celsius herrschten!) So hilft nur die Heizung, allerdings nur bei Stromanschluss empfehlenswert, da sonst die Batterie bis zum Morgen schnell mal den Geist aufgeben könnte.
Um 8.00 Uhr stehen wir auf, frühstücken ausgiebig mit Eiern und Speck, dumpen und fahren um kurz vor 10.00 Uhr zuerst zum Postamt nach Blanding, um die Ansichtskarten, die meine Frau beim Sandsturm geschrieben hatte im Post Office abzugeben. Danach geht es in den Natural Bridges National Park. (22 Meilen) Wieder kommt unser Annual Pass zum Einsatz. Eine freundliche Dame berät uns im Visitor Center, sie hat früher an einer High-School gearbeitet, ist nun im Ruhestand und arbeitet hier für die Gäste. Wir sehen uns zunächst einen Film über die Entstehung der Bridges an und gehen dann mit dem Freelander auf den Bridge View Drive. Er führt zu den Overlooks und Trailheads aller drei Natural Bridges, Dieser Drive ist 9 Meilen lang und als Einbahnstraße ausgelegt. Das Wetter hat sich mittlerweile beruhigt, es ziehen zwar immer noch dicke Wolken durch, aber die Sonne lässt sich immer wieder blicken. Unsere Stimmung steigt wieder merklich. Die erste Naturbrücke an der wir halten ist die Sipapu Bridge, der Fluss hat sich hier tief in die Felsen eingegraben und wir müssen einige Meter gehen, um gute Fotos schießen zu können. Zunächst überlegen wir, in den Canyon hinabzusteigen, aber als wir sehen, dass wir 157 Meter hinab und wieder hinauf müssen, lassen wir dieses Abenteuer aus.
Auch die Kachina Bridge bietet einen spektakulären Anblick. Als wir bei der letzten Naturbrücke, der Owachomo Bridge sehen, dass es hier nur 57 Meter hinab geht, wagen wir den Abstieg. Der Trail ist wie alles hier in den Parks gut gekennzeichnet und so erreichen wir nach ca. 15 Minuten die Naturbrücke. Owachomo ist die kleinste und schlankste der Brücken und wird für die älteste gehalten. Ob sich die Brücken in unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgehöhlt haben, wird immer ein Rätsel bleiben. Owachomo ist auf jeden Fall die Grazilste und Eleganteste. Da das Wetter am Morgen nicht sehr vielversprechend war, gibt es nur wenige Mitwanderer, die mit uns an der Naturbrücke sind und wir können bei hervorragendem Sonneneinfall einige tolle Fotos schießen.
Dann müssen wir wieder zu Wohnmobil hoch, was uns aber nach diesem Erlebnis nicht schwer fällt. Kaum sind wir im Freelander prasselt wieder ein Hagelschauer auf das Dach. Unser Ziel ist jetzt Bluff, dazu müssen wir aber die gesamten 22 Meilen wieder zurück auf die US 191. Nach einer guten Stunde (gegen 16 Uhr) erreichen wir von der Mesa aus den großen Felskessel, in dem der Ort liegt. Der erste Campground an der Straße ist die Cadillac Ranch, jedoch hat gerade ein anderes Wohnmobil vor uns den letzten Stellplatz erhalten. Man verweist uns auf den Cottonwood RV Park, eine halbe Meile weiter. Zunächst sind wir enttäuscht, doch als wir den Platz erreichen sehen wir, dass er viel großzügiger angelegt ist und auch eine schönere Aussicht hat. Als wir ins Office wollen um uns anzumelden kommt ein älterer Herr auf uns zu und erklärt, dass seine Tochter, der der Platz gehört unterwegs sei und wir uns einen Platz aussuchen könnten. Wir entscheiden uns für den Pull Through Platz Nr. 2. Wir setzen uns an den Tisch und genießen einen Drink. Der ältere Herr (er ist 87 Jahre alt), gesellt sich zu uns und wir laden ihn zu einem Gin Tonic ein. Er fragt uns nach einem Lied von einem deutschen Dichter Heinrich Heine: Die Loreley. Ich hole meine Gitarre und meine Frau und ich singen ihm das Lied vor. Er singt sogar den 3. Vers mit, der uns nicht mehr präsent war. Wir sind beide total verblüfft. Dann erwähnt er ein Gedicht von Goethe, in dem ein Vater seinen Sohn retten will. Ich kann Gott sei Dank noch einige Strophen und er ist ganz begeistert. Er ist in Minnesota geboren, wo viele deutsche Auswanderer lebten. Er selber spricht kein Deutsch, ist aber mal in München gewesen-wir singen natürlich: „ In München steht ein Hofbräuhaus“ und noch einige deutsche Volkslieder aus unserem Liederbuch. So vergeht der Nachmittag wie im Fluge! Dann gibt es Abendessen, das wir, weil der Wind wieder auffrischt im Wohnmobil einnehmen. Schließlich trifft auch die Tochter ein und wir können uns anmelden und für die Nacht bezahlen. Der Tag, der so wenig erwarten ließ, ging nun mit einem herrlichen Sonnenuntergang zu Ende. Morgen wollen wir für 2 Tage ins Monument Valley, der Platz ist reserviert. Leider sagt der Wetterbericht leichten Regen voraus, aber vielleicht stimmt das ja dann auch wieder nicht!
Freitag: 13. 04. 2012
Um 8.00 Uhr werden wir wach. Draußen sieht es trüb aus, aber es ist trocken. Wir stehen auf und frühstücken mit Spiegelei, Toast und Tee. Als wir den Abwassertank leeren, kommt unser Bekannter vom Vortag und will sich von uns verabschieden. Nun erfahren wir, dass er Doug heißt und einige Bücher geschrieben hat. Wir versprechen, Bilder per mail zu schicken und tauschen daher unsere Visitenkarten aus. Auch unsere Nachbarn vom Platz nebenan mit ihren drei Hunden stoßen dazu und so ist bald ein lebhaftes Gespräch im Gang.
Gegen 10.00 Uhr kommen wir endlich vom Platz los und beschließen noch einmal zu den Twins zu fahren und uns auch noch das Heimatmuseum „Fort Bluff“ anzuschauen. Diese Felsenzwillinge sind wirklich beeindruckend, unterhalb davon liegt ein berühmtes Cafe.
Weiter geht es zum Fort Bluff, einem mit viel Liebe aufgebauten Museum, das die Geschichte der Besiedlung des Ortes zwischen 1860 und 1890 anschaulich macht. Viele liebevoll nachgebaute Häuser zeigen das Leben in der damaligen Zeit. Einige Nachbauten der Treckwagen runden das Bild ab. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie die Menschen damals hier gelebt haben. Für meine Frau ist es besonders interessant, da die Brüder und Onkel ihrer Urgroßmutter etwa zu dieser Zeit nach Amerika ausgewandert sind. Ein Wagen fällt aus dem Rahmen, es ist ein Leiterwagen, ein Geschenk aus Germany!
Zum Schluss suchen wir noch die Kirche auf, die auch als Versammlungsort fungiert, offensichtlich auch heute noch. Es steht ein Klavier und ein Harmonium dort. Da das Klavier nicht verschlossen ist, kann ich es mir nicht verkneifen, einige Kirchenlieder zu spielen.
Gegen 11.45 Uhr geht es wieder auf die Route, unser Ziel ist Goosenecks, Flussschlingen des San Juan River.
Wir treffen gegen 13.00 Uhr dort ein und schauen fasziniert auf ein erneutes Wunder der Natur. Der Fluss hat sich einen 450 m tiefen Canyon gegraben, leider ist der Himmel trüb! Dennoch ein atemberaubender Anblick und unbedingt den kleinen Abstecher wert.
Am Mexican Hat vorbei geht es dann weiter ins Monument Valley. Von weitem schon sehen wir die bekannten „Türme“, die uns schon 1977 fasziniert haben. Es fehlt die Sonne, aber es ist immer noch trocken.
Um 13.30 Uhr erreichen wir Goldings Campground und melden uns im Office an. Auch hier hatte ich reserviert, da wieder ein Wochenende ansteht. Das ganze Gelände macht einen sehr gepflegten Eindruck! Wir erhalten Site 45, ein perfekter Platz mit freier Sicht auf einige der aus vielen Western bekannten Felsen. Toll!
Der Platz ist unbedingt das Geld wert!
Der Freelander wird angeschlossen und dann gehe ich mit Wäsche bepackt in die Laundry. Hier hängen die Urkunden, die der Campground errungen hat. Er gehört zu den besten 300 Campgrounds der Vereinigten Staaten. Schnell werden 3 Maschinen angeworfen und bald rotieren auch die Wäschetrockner! Danach gibt es Tee und Kuchen im Wohnmobil. Anschließend wird eine Deluxe Exkursion (3,5 Stunden) für den nächsten Tag gebucht, obwohl der Wetterbericht nicht sehr vielversprechend ist-aber das hatten wir ja schon!
Zum Abschluss des Tages wandern wir zum Hotel und Restaurant, wo wir morgen Abend nach der Tour essen wollen. Wir schauen auch noch ins John Wayne Museum, denn hier sind so berühmte Filme wie Stage Coach entstanden. (Den wollen wir uns zu Hause unbedingt noch einmal anschauen.)
Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemütlich im warmen Wohnmobil und bedauern die armen Camper im Zelt, die mittlerweile mit einem Sandsturm zu kämpfen haben.
Hoffentlich tobt sich der Sturm heute Nacht aus, dann können wir die Tour morgen genießen!
Samstag: 14. 04. 2012
Unser Wecker klingelt um 6.45 Uhr: Ich schaue aus dem Fenster, die Sonne kommt ein wenig hervor und taucht die Felsen des Monument Valleys in ein fahles Licht. Dicke Wolken ziehen durchs Tal. Ob die Tour heute ins „ins Wasser fällt“?
Wir frühstücken, wie immer mit Spiegelei, spülen, packen unsern Rucksack und begeben uns um 8.30 Uhr zum Office wo uns der Tourguide mit seinem Fahrzeug abholen soll.
Er ist bereits vor Ort und trinkt noch einen Kaffee. Scheinbar hat keiner außer uns die Tour gebucht-aber wir fahren noch das Goldings Hotel an, vielleicht steigt hier ja noch jemand zu!? Doch auch hier Fehlanzeige-wir sind also mit unserem Navajoguide Don allein. Pünktlich um 9.00 Uhr geht es los. Zunächst einmal in Richtung Visitorcenter, doch kurz nach der Zahlstelle biegt Don links ins Gelände ab! Wir besichtigen einen Hogan, ein typisches Haus der Navajos, alles ist von Hand gemacht. Das Haus ist bewohnt und eine Frau zeigt uns einige typische Handarbeiten. Im Monument Valley leben heute noch etwa 300 Navajos traditionell ohne fließendes Wasser und ohne Strom. Sie bearbeiten und spinnen Wolle in der alten Weise und stellen Farben aus einheimischen Pflanzen her. Doch nun geht es über Stock und Stein auf einer Sand und Steinpiste durch das berühmte Monument Valley. Immer wieder hält Don an besonders schönen Plätzen, an denen wir in Ruhe unsere Fotos schießen können. Unterwegs kündigt Don immer wieder: „Man on a horse“ an, wir wissen nicht was er meint. Plötzlich vor uns ein Hochplateau, auf dem ein einsamer Reiter vor der Kulisse des Monument Valleys steht. Ein klassisches Fotomotiv, das wir natürlich mitnehmen und dass Don wohl als besonderes Highlight ankündigen wollte. Das Tempo der Tour können wir bestimmen, denn wir müssen ja auf keine Mitfahrer Rücksicht nehmen. Von Zeit zu Zeit sehen wir Privat PKW die sich über die Straßen quälen. Don ist ein erfahrener Guide und kennt jedes Schlagloch. Plötzlich hält er an, zeigt auf eine Wagenburg von Wohnwagen und erklärt uns, dass hier ein Film mit Johnny Depp gedreht wird, er heißt: The Lone Rider und kommt im Mai 2013 in die Kinos! In diesem Tal sind ja schon viele bekannte Filme gedreht worden, der älteste war „Stage Coach“ mit John Wayne, ein neuerer Film : Thelma und Luise!
Schließlich verlassen wir die Pfade, die auch die anderen Touristen fahren dürfen, Don fährt in ein abgesperrtes Gebiet, das nur mit Guide betreten werden darf! Dort zeigt er uns alte Wandmalereien der Anasazi, es waren die ersten Einwohner des Monument Valley. Im 13. Jahrhundert verschwanden sie plötzlich aus der gesamten Region.
Wir sind mittlerweile ziemlich durchgeschüttelt worden, vor uns sehen wir plötzlich einen liegen gebliebenen Truck, dem offensichtlich die Achse gebrochen war. Don manövriert unser Fahrzeug geschickt um das Hindernis herum. Mittlerweile ziehen weiße Schäfchenwolken über den blauen Himmel und uns gelingen noch einige spektakuläre Bilder an John Fords Point und auf der Rückfahrt zum Campground. Plötzlich türmen sich dunkle Wolken auf und unvermittelt bricht ein Sandsturm los, noch bevor wir den Campground erreicht haben. Wir sind froh, dass wir in unserem Fahrzeug einigermaßen geschützt sind, andere, die uns entgegen kommen haben diese Schutz nicht und die Passagiere sitzen völlig ungeschützt auf der Ladefläche. Kurz vor dem Campground schlägt der Sand in einen Schneesturm um. Wir bedanken uns bei Don mit einem Trinkgeld, kaufen im Shop noch drei Kalender und sind froh, als wir endlich ziemlich durchgefroren unseren Freelander erreichen.
Wir werfen die Heizung an und kochen uns erst einmal einen heißen Kaffee bei dem wir uns von der Tour entspannen. Dann werden die Bilder gesichtet.
Morgen geht es weiter nach Betatakin, einer alten Indianersiedlung, die wir bereits 1977 besucht haben. Ein Netz wird es hier nicht geben. Also melden wir uns erst wieder vom Lake Powell! Der Wetterbericht sieht dieses Mal besser aus. Wir hoffen, dass es stimmt!
Sonntag: 15.04. 2012
Als wir morgens aufwachen, scheint die Sonne vom stahlblauen Himmel, wir blicken auf die Silhouetten der Felsen und stärken uns zunächst einmal mit einem ordentlichen Frühstück. Dann werden die Tanks geleert und wir rollen von dem herrlichen Campground mit den freundlichen Navajos. Es geht erst einmal in den Supermarkt, wo wir noch einige Vorräte ergänzen, auch hier wieder alles im Top Zustand, das Personal sehr freundlich. Abschließend lassen wir noch den Propane Tank füllen, denn bei den kalten Nächten kommen wir nicht ohne Heizung aus. Dann geht es über die US 163 Richtung Kayenta. Dort wird auch der Tank des durstigen Freelanders wieder aufgefüllt.
Als wir einen Mäckes sehen, können wir es uns nicht verkneifen, einen Southwest Salad mitzunehmen. Unser nächstes Ziel sind die Ruinen eines Pueblos in Betatakin, was so viel wie Felshaus bedeutet. Es wurde erst 1909 entdeckt. 6 Monate nach der Gründung des Navajo National Monument. Wir müssen in eine Stichstraße einbiegen und 22 Meilen bis zum Ziel fahren. Es geht immer weiter bergauf und immer mehr Schneereste liegen rechts und links vom Highway! Es muss gestern ordentlich geschneit haben! Im Visitorcenter schauen wir uns einen Film über die Geschichte des Pueblos an, wie immer sehr anschaulich. Betatakin wurde im 13. Jahrhundert errichtet und nur ca. 50 Jahre bewohnt.
Danach wandern wir einen kleinen Trail (eine halbe Meile) zum Aussichtspunkt auf die Ruinen des Pueblos. Hier haben wir bereits vor 35 Jahren, auf unserer ersten USA Reise gestanden. Die jetzige Infrastruktur fehlte damals aber völlig!
Wir genießen diesen Anblick und die weite Sicht über das Tal, das die damalige Welt der Pueblo Indianer darstellte.
Dann schauen wir uns den Campground an – phantastisch gelegen, sehr gut gepflegt. Wir entscheiden uns dennoch nach Page weiter zu fahren, da er einmal für uns zu hoch (2250 m) liegt, es uns zu kalt ist und wir noch viel zu früh dran sind für eine Übernachtung.
Es geht zurück auf die US 98 Richtung Page. Rechts von der Straße entwickeln sich immer mehr dunkle Wolken-es droht ein Gewitter. Große Amboss Wolken ziehen herauf, hoffentlich schaffen wir es noch bis Page, bevor der Sturm losbricht.
In Page fahren wir Richtung Marina, über den Staudamm des Lake Powell. Gegen 15 Uhr erreichen wir die Zahlstelle-den wir dank unseres Annual Pass wieder schnell durchfahren können und registrieren uns im Office, man weist uns Site 14 im Loop A zu. Der Campground ist sehr großzügig angelegt, Full Hook up, Wifi, und Blick auf den Lake Powell. Dafür muss man zwar 44$ die Nacht ausgeben, aber man gönnt sich ja sonst nichts!
Kaum stehen wir auf dem Platz, bricht das Unwetter mit Hagel und Blitz los. Als sich das Unwetter ausgetobt hat, schließen wir Strom und Wasser an. In der Zwischenzeit haben wir uns einige Aktivitäten für den nächsten Tag ausgesucht. Wir wollen eine Cruise auf dem Lake Powell unternehmen und eine Führung durch den Antelope Canyon buchen. Leider ist das Campground Office bereits um 17.00 Uhr geschlossen - es ist Sonntag. Also docken wir ab und fahren zur Lake Powell Lodge in der Nähe, dort soll man auch buchen können.
In der Lodge hilft uns ein freundlicher Mitarbeiter, da aber der Antelope Canyon am nächsten Tag bereits ausgebucht ist, beschließen wir einen Tag länger zu bleiben, auch soll das Wetter immer besser werden. Für Montag buchen wir eine 2,5 stündige Cruise und für Dienstag die Antelope Canyon Tour.
Nach dieser Aktion geht es zurück auf Platz 14, hier bricht erneut ein Unwetter los! Wir machen es uns im Womo bei einem Glas Wein gemütlich und schauen uns zur Abwechslung einen der Filme an, die ich für solche Zwecke mitgenommen hatte.
Danach schlafen wir ein, das Rauschen der Heizung wiegt uns in den Schlaf.
Montag: 16. 04. 2012
Ich wache um 7.00 Uhr auf, ein Blick aus dem Fenster: Die Sonne lacht vom blauen Himmel. Eine heiße Dusche und ein Frühstück mit Spiegelei, Tee , Käse und Marmelade, wir sind um 9.30 Uhr startklar. Zunächst geht’s ins Office, wo wir um eine Nacht verlängern. Nun fahren wir nach Page ins Visitor Center, hier reservieren wir den Campground am Grand Canyon für 3 Nächte, im Office der Antelope Tours zahlen wir die Tour für morgen. Dann schlendern wir durch einige Geschäfte, alles wirkt noch recht verschlafen, die Saison hat noch nicht begonnen. Eine kleine Rundfahrt durch den Ort schließt den Morgen ab. Jetzt wird es Zeit für die Cruise. Vorher noch ein kleiner Abstecher zum Glen Canyon Dam und ein kurzer Rundgang durchs Hayden Visitor Center. Auf dem Parkplatz des Lake Powell Resort stärken wir uns mit einem Sandwich und gehen schließlich um 12.45 Uhr an Bord unseres Canyon Cruise Ships.
Wir ergattern die beiden letzten Plätze auf dem Oberdeck und genießen die Sonne und den Fahrtwind. Das Schiff steuert den Canyondam an und nun geht es in rascher Fahrt zum ersten Canyon.
Es ist der Antelopecanyon (auf dem Wasserweg). Die Felswände rücken immer näher zusammen und am Ende des Canyons hat das Schiff kaum noch Platz. Die Wände sind zum Greifen nah!
An einer etwas breiteren Stelle wendet der Kapitän das Schiff-im Schneckentempo - aber erfolgreich!
Nun steuert er den Navajocanyon an, der zwar nicht so eng und spektakulär ist, dafür aber viele Fotomotive bietet.
Pünktlich um 15.30 Uhr legen wir wieder an der Lake Powell Lodge an.
Ich steuere den Freelander zum Campground zurück, wo wir bei sommerlichen Temperaturen vor dem Womo einen Gin Tonic genießen und den Tag Revue passieren lassen.
Auch der morgige Tag verspricht wieder interessant zu werden, wir freuen uns schon darauf!
Dienstag: 17.04. 2012
Der Morgen erwacht mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Wir sind voller Tatendrang. Nach dem Frühstück werden die Tanks geleert und dann geht es nach Page. Da wir noch Zeit haben wird zuerst der Benzinvorrat aufgefüllt, dann drehen wir noch eine Runde durch die „Old Town der Stadt, hier lebten die Arbeiter, die den Glen Canyon Dam gebaut haben. Heute stehen viele der einfachen Häuser zum Verkauf! Um 11.10 treffen wir am Office der Antelope Canyon Tours ein. Nur gut, dass wir am Vortag alles schon bezahlt haben, denn im Büro herrscht reger Verkehr. Um 11.20 Uhr versucht die Chefin (eine Indianerin, denn der Betrieb gehört den Navajos) Ordnung in das Chaos zu bringen indem sie die Gäste auf die verschiedenen Fahrzeuge verteilt. 14 Personen werden in ein 4 wheel Drive gezwängt und dann kommt die Fahrerin/Guide und fährt uns mit atemberaubenden Tempo zunächst über Stadtstraßen, dann über Sandpisten zum Mund des Canyons. Hier hat sich bereits eine große Zahl von Fahrzeugen angesammelt. Wir haben natürlich die beliebteste Tour gebucht, da das Licht um die Mittagszeit am besten ist!
Unser Guide bittet uns zusammenzubleiben, denn im Canyon herrscht reger Betrieb. Endlich betreten wir das Wunder der Natur und können vor Staunen kaum den Mund schließen. Die Kamera kommt nicht zur Ruhe, ein Bild nach dem anderen wird geschossen. An den engen Stellen des Canyon muss ich wegen meiner Klaustrophobie mit mir kämpfen, aber ich konzentriere mich aufs Filmen und Fotografieren, so dass die Angst nicht hochkommen kann.
Am Ende des Canyons erreichen wir das Tageslicht und können verschnaufen, jedoch müssen wir in 15 Minuten wieder am anderen Ende sein, denn dann geht es zurück. Auch auf dem Rückweg gibt es noch jede Menge Motive, aber wir sind rechtzeitig am Fahrzeug. Die Gruppe (überwiegend Franzosen) ist pünktlich und wir brettern über die Piste zurück. Um 13.00 Uhr erreichen wir das Office, kaufen noch ein paar Souvenirs und fahren dann zum Safeway, um noch Kleinigkeiten einzukaufen. Es ist der erste Safeway auf dieser Tour, es ist der Supermarkt, in dem wir auf früheren Reisen immer eingekauft haben! „Where shopping is a pleasure“. Außerdem haben wir eine Clubkarte, mit der es immer Rabatt gibt!
Danach geht es an der Highschool von Page vorbei auf die US 89 zum Horseshoe Bend, einem spektakulären Aussichtspunkt auf eine Schleife des Colorado. Auch hier ist jede Menge los, dar Parkplatz ist nahezu voll. Wir wandern auf einem teils sandigen, teils felsigem Weg bis zum Viewpoint. Wieder ein Highlight, wenn auch nicht empfehlenswert für die, die unter Höhenangst leiden. Ich halte mich zurück, meine Frau macht trotz meiner Warnungen spektakuläre Bilder!
Über den Glen Canyon View Point geht es dann zurück zum Campground, wo wir zum Abendessen grillen. Ich wasche noch drei Maschinen in der Laundry und erfahre dort, dass morgen von 6.30 Uhr bis 12 Uhr das Wasser wegen einer Reparatur abgesperrt wird. Also fülle ich unseren Wassertank, bevor ich den Grill anwerfe. Nach dem Abendessen genießen wir den herrlichen Sternenhimmel an unserem Lagerfeuer!
Morgen geht es weiter zum Grand Canyon, wo wir drei Nächte bleiben wollen. Den Platz haben wir vom Visitor Center Page aus reservieren lassen. Wahrscheinlich werden wir kein Wifi haben-ich werde aber versuchen, von einem Hotel aus, den Bericht zu aktualisieren!!
Mittwoch: 18.04.2012
Nach dem Frühstück rollen wir gegen 9.30 Uhr vom Wahewap Campground auf der US 89 Richtung Flagstaff. Das Wetter ist sonnig mit wolkigen Abschnitten wir sind wieder voller Erwartungen! Die Straße führt an vielen Aussichtspunkten vorbei, die unser Auge aber kaum noch wahrnimmt, ein immer stärkerer Gewöhnungseffekt tritt ein, die Kamera tritt immer weniger in Aktion. Bei Cameron verlassen wir den Highway Richtung Grand Canyon. Das große Eingangsschild wird natürlich fotografiert und bald erreichen wir den Osteingang des Grand Canyon National Parks. Wir fahren auf dem Rim Drive bis zum Desert View Aussichtsturm. Der Parkplatz ist schon recht gut gefüllt und im 15 Minuten Takt rollen Busse vor, die ihre Ladungen Japaner, Koreaner, Chinesen für eine kurze Zeit entlassen. Wir sind zum zweiten Man am Grand Canyon. 1977 waren solche Touristenmassen kaum anzutreffen. Als der Busstrom kurzfristig abreißt, nutzen wir die Gelegenheit und steigen den Turm empor, uns bieten sich einzigartige Ausblicke! Unsere Kameras arbeiten wieder im Akkord. Kaum haben wir den Souvenirshop unten erreicht, strömen uns die Massen des nächsten Busses entgegen. Auf dem fast 40 km langen Weg zum Campground halten wir noch einige Male und genießen die herrlichen Blicke in den Canyon. An einem Viewpoint treffen wir auf eine Gruppe von Harley Davidson Fans aus Berlin, die mit geliehenen Maschinen eine begleitete Rundfahrt durch den Westen und Südwesten der USA unternehmen. Sie lassen sich gern fotografieren und erzählen von ihren Erlebnissen.
Gegen 15.30 Uhr treffen wir am Trailer Village ein, gleich werden wir gefragt, ob wir eine Reservierung hätten, der Park sei völlig ausgebucht! Gott sei Dank haben wir vor 2 Tagen vom Visitorcenter in Page aus eine Buchung vornehmen lassen und so können wir rasch auf Platz J 66 einparken. Man sagt uns, dass auch der Mather Campground völlig ausgebucht sei. Nun erholen wir uns etwas und gegen 17.00 Uhr geht es zum Shuttlebus der direkt am Office abfährt, nicht ohne vorher eine Gruppe von Elchkühen zu fotografieren, die seelenruhig zwischen den Wohnmobilen äst.
Zunächst fahren wir zum Visitor Center, das aber bereits geschlossen hat. Wir machen uns auf den Weg zum Mather View Point, wo wir den Sonnenuntergang erwarten wollen. Überall fällt uns auf, wie das Gebiet sich seit unserem letzten Besuch 1977 verändert hat. Alles ist durchorganisiert-schließlich werden hier jedes Jahr ca. 5 Millionen Menschen durchgeschleust. Eine Erfahrung, die wir auch in den anderen Parks auf unserer Reise gemacht haben. Die Zeit ist nicht stehen geblieben, jedoch die Ursprünglichkeit ist verlorengegangen.
Ein Tribut, der dem Massentourismus gezollt werden musste!
Wir genießen den Sonnenuntergang und fahren sehr nachdenklich mit dem Busshuttle zum Trailer Village zurück. Nach einem leckeren Abendessen lenken wir uns mit einem Film und einem guten Glas Wein ab. Wir planen einige kleinere Wanderungen auf dem Rim Trail.
Man hat uns im Office gesagt, dass im Marketplaza Cafe die Möglichkeit besteht ins Internet zu gelangen, das wollen wir morgen nutzen!
Donnerstag: 19.04. 2012
Die Nacht war wieder sehr kalt, aber wir sind ja auch fast auf 2200 m Höhe. Wir verzichten auf die Heizung und wickeln uns in unsere Decke ein. Nach dem Frühstück geht es zum Shuttle Bus, der uns wieder zum Visitor Center bringt. Ein kostenloser Service, den wir gern nutzen, denn so können wir das Wohnmobil auf dem Campground stehen lassen. Das Visitor Center bietet eine Vielfalt an multimedialem Anschauungsmaterial. Wir sehen uns eine Darbietung über die Entstehung des Grand Canyon an und machen uns dann vom Mather Point aus auf einen Hike entlang dem Canyon Rim. Der Trail ist asphaltiert und für jedermann leicht zu begehen. Überall sind Aussichtpunkte ausgebaut, von denen aus man gefahrlos seine Fotos schießen kann. Unterwegs steigen wir wieder in den Bus, fahren erneut ein Stück und wandern. Am Ende sind es 8,6 km, die wir zurückgelegt haben. Am Ende des Trails gibt es doch einige Stellen, die sehr nah am Abgrund vorbeiführten - aber wir überlebten.
Gegen 16.00 Uhr geht es zurück zum Campground..
Gleich werde ich im Café Marketplaza die Seite hochladen.
Morgen wollen wir den Canyon in der anderen Richtung erforschen.
Das Wetter ist stabil und sonnig, bei 24° Celsius! Auch die nächsten Tage sollen so bleiben.
Das Hochladen der Texte und das Abrufen der mails klappen vor dem Cafe perfekt, rasch finden sich zwei weitere User ein, die das kostenlose Netz von Xanterra nutzen. Wir laufen zu unserem RV zurück und genießen ein leckeres Abendessen.
Freitag: 20. 04. 2012
Wir stehen um 7.30 Uhr auf, frühstücken und packen unsere Rucksäcke. Die Sonne lacht vom blauen Himmel, die Temperaturen liegen bei 21° Celsius. Unser erstes Ziel ist heute das perfekt durchgestylte Visitorcenter, wo zugleich alle Buslinien starten und enden.
Um 10.00 Uhr beginnt im Kino ein 30minütiger Film über den Grand Canyon, der wie alle Filme in den Parks hervorragend gemacht ist.
Danach geht es auf die gelbe Route bis zum Yaki Point. Von dort beginnen wir unseren Hike zurück zum Mather View Point. Auch dieser Trail ist fast durchweg asphaltiert und führt an herrlichen Aussichten über den Grand Canyon vorbei. Dieser Trail ist nicht so stark frequentiert wie die gestrigen. Unterwegs sehen wir dunkle Rauchwolken am Horizont, irgendwo brennt es.
Kurz vor dem Ziel ziehen auf einmal 4 California Condors über uns ihre Bahnen: Diese Riesenvögel sind noch nicht sehr lange hier wieder beheimatet und daher ist diese Beobachtung etwas Besonderes. Am Mather Point sitzt dann noch ein weiterer Vogel in Sichtweite der Zuschauer und lässt sich bereitwillig ablichten, er scheint jedoch erschöpft zu sein.
Nach einer kurzen Mittagspause am Bookstore, geht es noch einmal mit dem blauen Shuttle zum Bright Angel Hotel, hier essen wir ein Eis und bestaunen die alte Hotellobby. Zum Abschluss des Nachmittags statten wir dem Friedhof am Shrine of the Ages noch einen Besuch ab. Es waren 2 ½ herrliche Tage, die wir hier verbringen durften und ein bisschen Traurigkeit ist schon dabei, wenn wir morgen früh nach Seligman weiterfahren.
Im Office des Campgrounds checken wir noch aus, damit es Samstag ohne Verzögerung losgehen kann!
Samstag: 21. 04. 2012
Als der Wecker um 6.00 Uhr klingelt, sind wir noch im Tiefschlaf. Doch die Straße ruft! Um 7.50 Uhr rollen wir aus dem Trailer Village, wo wir uns schon fast wie zu Hause fühlen.
Unser Navi führt uns sicher aus dem Park hinaus und schon bald sind wir auf dem richtigen Weg nach Seligman, wo wir auf dem KOA Platz eine Übernachtung eingeplant haben. Unterwegs halten wir noch in Williams, von dort fahren die Züge zum Grand Canyon, gerade rollt ein Zug aus dem Bahnhof. Gegen 11.00 Uhr verlassen wir die Interstate 40 und sehen den KOA Platz Seligman auf der linken Seite der Straße liegen, kaum belegt, staubig, im Hintergrund die Bahnlinie. Sofort entscheiden wir, dass wir hier nicht übernachten wollen, auch weil es ja noch sehr früh ist.
Der Ort besteht im Wesentlichen nur aus der Hauptstraße, der historischen Route 66. Wir suchen Westside Lilo`s Cafe! Vor einigen Wochen haben wir im ZDF eine zweiteilige Dokumentation gesehen, in der Lilos Familie mit einer Familie aus Bayern die Gaststätten tauschten und über ihre Erfahrungen in der jeweils neuen Heimat berichteten.
Am Ende von Seligman finden wir das Cafe und beschließen, dort ein zweites Frühstück einzunehmen. Da die Temperaturen mittlerweile hochsommerlich sind, sitzen wir draußen. Schnell werden wir bedient und wir erzählen, dass wir aus Deutschland sind. Kurz darauf kommt Lilo und setzt sich zu uns. Bald ist eine angeregte Unterhaltung im Gange, in die auch noch ein Ehepaar aus Norwegen einbezogen wird, die zum Glück auch sehr gut deutsch sprechen! Lilo muss leider nach ca. 15 Minuten wieder in die Küche, denn das Cafe ist gut besucht.
Die Frühstücksportionen sind gewaltig und sehr gut, der Kaffee wird reichlich nachgeschenkt und nach einer Stunde verabschieden wir uns von den Norwegern und den gastfreundlichen Auswanderern nicht ohne noch einige Fotos zu schießen. Lilos Mann schenkt uns zum Abschied noch zwei Tassen mit der Aufschrift: „Westside Lilo`s Cafe – Seligman Arizona“, die wir als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfen. Draußen treffen wir noch eine Gruppe aus Schwaben, die auch bei Lilo frühstücken wollen.
Wir fahren noch einmal durch den Ort und machen noch einige Fotos, dann rollen wir auf der historischen Route 66 weiter Richtung Kingman. Unterwegs halten wir noch kurz in Hackberry. Der Ort besteht nur aus einem Generalstore und daher haben wir ihn beinahe verfehlt. Wir müssen 2 Meilen zurückfahren, aber es lohnt sich und wir erstehen einige typische Souvenirs für die zu Hause gebliebenen!
Mittlerweile ist es 16 Uhr geworden und noch immer kein Campground in Sicht. Als wir an Golden Valley vorbeifahren, sehen wir etwas abseits der Straße einen RV Park-Tradewinds. Als Durchgangsplatz erscheint er uns ausreichend. Wir melden uns an und erhalten Platz Nr 1 mit Full Hook up. Das angekündigte WIFI erweist sich jedoch als Flop-alle Passwörter werden nicht akzeptiert. Ich bin ziemlich ärgerlich, vor allem weil das Office dann auch noch um 17 Uhr schließt und ich nicht mehr reklamieren kann. Hinzu kommt noch ein unangenehmer Schnupfen, der sich bei der Hitze (über 30°) entwickelt hat und mich plagt!
Morgen fahren wir Richtung Las Vegas weiter und hoffen am Lake Mead noch einen schönen Übernachtungsplatz zu finden.
Während ich meine Erkältung versuche schlafend auszukurieren, ist meine Frau nicht untätig, sie findet für diesen Tag noch einen interessanten Besichtigungspunkt und einen Campground!
Sonntag: 22.04. 2012
An diesem Morgen geht es mir schon etwas besser, weil ich viel geschlafen habe. Nach dem Frühstück fahren wir auf die US 93 und verlassen sie an der Abfahrt Chloride. Diese „Ghosttown“ wurde in unserem Führer als sehenswert eingestuft. Es leben dort allerdings noch ca. 350 Einwohner, die als Künstler, Alternative etc. ihren Unterhalt verdienen. Der Ort wirkt an diesem Sonntag etwas verschlafen, jedoch ist das Visitorcenter, das gleichzeitig Generalstore ist geöffnet. Auf unsere Frage, ob wir telefonieren und unseren Campground am Lake Mead reservieren dürfen, führt uns der Chef in sein „Büro“ und wählt sogar für uns die Nummer. Nach der Reservierung eines Platzes auf dem Lake Mead RV Park, schauen wir uns noch im Laden um. Hier gibt es wirklich alles zu kaufen.(Von der Butter bis zum Souvenir-es ist der einzige Laden hier. Wir erstehen einen Windsack mit der Aufschrift: Route 66 und stecken noch 2 $ in die Spendenkasse. Anschließend spazieren wir durch den „Ort“, der den Abstecher wirklich lohnt.
Dann rollen wir wieder auf die US 93 bis zum Hoover Dam. Hier waren wir auch schon 1977, aber es hat sich alles verändert. Eine Autobahnbrücke führt vor dem Damm vorbei, leider ohne Aussicht.
Wir fahren ab und sehen uns zunächst den Lake Mead vom Overlook aus an. Auch unseren Campground können wir in der Ferne erkennen.
Den Hoover Damm können wir nicht so ohne weiteres erreichen, denn das Wohnmobil wird wie an einem Grenzübergang kontrolliert. Alle Klappen müssen geöffnet werden und ein Beamter klettert sogar den Freelander, auch der „Restroom“ wird inspiziert. Danach dürfen wir über den Damm rollen. Wir parken oberhalb der Staumauer und laufen dann bei ca. 30° hinunter. Auch heute noch beeindruckt dieses technische Wunderwerk, das in der Zeit der Weltwirtschaftskrise als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gebaut wurde.
Der Weg zurück bringt uns schwer in Schwitzen, aber wir schaffen es.
Bis zu unserem Campground ist es dann nicht mehr weit. Wir werden auf Site 3 in die erste Reihe geschickt, mit Blick auf den See.
Das Wohnmobil steht auf einer Betonplatte, die mit Kies eingefasst ist. Bank und Feuerstelle etwas vom Fahrzeug entfernt, - einige Wohnmobilisten würden den Platz als dekadent einstufen. Wir sind jedoch froh, die Klimaanlage einschalten zu können, denn die Temperaturen sind unerträglich heiß!
Nach kurzer Pause mit einem Gin Tonic geht es ans Kofferpacken!
Es ist schwieriger als das Einpacken, da wir ja noch einen ganzen Tag in Las Vegas verbringen wollen.
Nach mehr als 3 Stunden ist es weitgehend geschafft. Einige Lebensmittel und 12 Bierdosen können wir unseren Nachbarn (3 junge Männer aus Datteln) geben, da sie noch ein paar Tage unterwegs sind.
Als es dunkel wird können wir dann auch noch unser letztes Bündel Holz in ein Lagerfeuer umsetzen, zum Schluss müssen dann auch die Anzünder dran glauben. Wir genießen ein letztes Mal, bei tropischen Temperaturen den einmaligen Sternenhimmel und das heiße Lagerfeuer!
In der Nacht schlafen wir bei geöffneten Fenstern, anders ist es nicht auszuhalten.
Montag: 23.04. 2012
Als wir aufwachen, ist es angenehm kühl, das Thermometer im Wohnmobil zeigt 24° Celsius.!
Nach dem Frühstück geht es auf die Interstate nach Las Vegas. Wir steuern zunächst den Campground „Arizona Charlies RV Park“ in der Nähe der Abgabestation von Roadbear an. Der Platz ist schnell reserviert, er ist ebenso dekadent wie der Platz davor, jedoch stehen die Fahrzeuge viel enger!! Die Temperaturen liegen hier bei 38° und wir machen uns nach einem kurzen Mittagessen auf den Weg in eines der Premium Outlets. Jedoch sind wir vor Ort einigermaßen enttäuscht, so gut wie keine Parkplätze für RV`s und kaum anders als der Ruhrpark in Bochum. Die Läden sind nur von einer Ladenstraße, die im Freien liegt, erreichbar, was den Genuss des Shoppens bei diesen Temperaturen enorm schmälert. Auch sind es nicht die Läden, die wir gesucht haben, so brechen wir nach 1,5 Stunden den Einkauf (eine Armbanduhr ist das einzige Ergebnis) ab und fahren zum RV Park zurück und ergänzen unsere Flüssigkeit, die wir verloren haben.
Am Abend geht es in das Casino, zu dem der Campground gehört. Dor essen wir „all you can eat“ für 9 $ p.P. Für diesen Preis ist das Essen ganz ordentlich.
Anschließend versuchen wir im Womo die restlichen Weinvorräte zu „vernichten“ was bei unserer immer recht guten Vorratshaltung etwas schwer fällt.
Morgen früh um 9.00 Uhr wollen wir bei Roadbear sein-eine schöne Rundreise mit vielen Highlights (1900 Meilen) geht zu Ende.
Da unser Flug erst um 20.45 Uhr von Las Vegas startet, haben wir ab 11.00 Uhr noch ein Auto gemietet. Wir versuchen noch einmal in dem anderen Outlet unser Glück!
Montag: 23.04. 2012
Als wir aufwachen, ist es angenehm kühl, das Thermometer im Wohnmobil zeigt 24° Celsius.!
Nach dem Frühstück geht es auf die Interstate nach Las Vegas. Wir steuern zunächst den Campground „Arizona Charlies RV Park“ in der Nähe der Abgabestation von Roadbear an. Der Platz ist schnell reserviert, er ist ebenso dekadent wie der Platz davor, jedoch stehen die Fahrzeuge viel enger!! Die Temperaturen liegen hier bei 38° und wir machen uns nach einem kurzen Mittagessen auf den Weg in eines der Premium Outlets. Jedoch sind wir vor Ort einigermaßen enttäuscht, so gut wie keine Parkplätze für RV`s und kaum anders als der Ruhrpark in Bochum. Die Läden sind nur von einer Ladenstraße, die im Freien liegt, erreichbar, was den Genuss des Shoppens bei diesen Temperaturen enorm schmälert. Auch sind es nicht die Läden, die wir gesucht haben, so brechen wir nach 1,5 Stunden den Einkauf (eine Armbanduhr ist das einzige Ergebnis) ab und fahren zum RV Park zurück und ergänzen unsere Flüssigkeit, die wir verloren haben.
Am Abend geht es in das Casino, zu dem der Campground gehört. Dor essen wir „all you can eat“ für 9 $ p.P. Für diesen Preis ist das Essen ganz ordentlich.
Anschließend versuchen wir im Womo die restlichen Weinvorräte zu „vernichten“ was bei unserer immer recht guten Vorratshaltung etwas schwer fällt.
Morgen früh um 9.00 Uhr wollen wir bei Roadbear sein-eine schöne Rundreise mit vielen Highlights (1900 Meilen) geht zu Ende.
Da unser Flug erst um 20.45 Uhr von Las Vegas startet, haben wir ab 11.00 Uhr noch ein Auto gemietet. Wir versuchen noch einmal in dem anderen Outlet unser Glück!
Dienstag: 24.04.2011
Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker. Die letzte Nacht war von den Temperaturen her recht angenehm: 23°.
Nun heißt es Abschied nehmen vom Südwesten. Nach einer heißen Dusche und einem Frühstück geht es an Aufräumen und Säubern des Freelanders. Um kurz vor 9.00 Uhr lösen wir die letzten Verbindungen mit dem Campground und fahren die letzte Meile zur Station von Roadbear. Die Übergabeformalitäten sind rasch erledigt, es gibt nichts zu beanstanden. Nun kommt Thomas, der Stationsleiter, und kümmert sich um die Frage der Erstattung der Nacht im Hotel nach dem Gasalarm. Nach einem Telefonat mit der Zentrale gibt es grünes Licht. Die Hotelübernachtung wird von Roadbear unserem Kreditkartenkonto gut geschrieben. Das hätte nicht jede Company so unbürokratisch geregelt!
Gegen 11.00 Uhr besteigen wir den Shuttle Bus zur Dollar Rental Station. Dort übernehmen wir nach 35 Minuten einen großen Ford Mittelklassewagen-ganz in Weiß!
Wir steuern das zweite Outletcenter in der Nähe des Airports an und werden fündig. Nachdem wir noch eine Kleinigkeit gegessen haben fahren wir noch einmal den „Strip“ hinauf und hinunter. Draußen ist es unerträglich heiß (38°) und wir sind froh, im klimatisierten Fahrzeug zu sitzen und die bekannten Hotels an uns vorbeiziehen zu sehen.
Ein letztes Mal halten wir an einem „Mäckes“ und genießen einen Eiskaffee! Dann geht es wieder zu „Dollar Rent a Car“, wo die Abgabe sehr zügig abgewickelt wird.
Mit dem Busshuttle fahren wir zum Internationalen Teil des Mc Carren Airports. Der Schalter von BA hat schon geöffnet und so können wir zügig einchecken!
Da wir noch etwas essen wollen, passieren wir zügig die Sicherheitskontrollen und trinken zunächst noch ein Bier in der einzigen Bar, danach besuchen wir ausnahmsweise mal Burger King und essen einen Salat und einige Chicken Nuggets.
Die Maschine rollt um 19.15 Uhr mit ca. 30 Minuten Verspätung ans Gate, und wir hoffen auf einen ruhigen Heimflug ohne unangenehme Begleiterscheinungen wie beim Hinflug!
Nachtrag: Wir sind seit dem 26. 4. nach einer ziemlichen Odyssee wieder zu Hause. Auch bei diesem Flug gab es einige "Begleiterscheinungen"! Ausführlicher Bericht folgt!
Rückflug nach London: 1. Versuch
Zunächst einmal verlassen alle Passagiere die Maschine. Wir beobachten mit Interesse das Geschehen aus dem Warteraum Dann folgt die Crew mit dem Kapitän und dem Copiloten. Sie bleiben jedoch kurz nach dem Verlassen der Fluggastbrücke versammeln sich jedoch alle und wir sehen. eine intensive Diskussion.
Ca. 20 Minuten verschwindet die neue Besatzung im Gang zur Maschine. Auf der Tafel in der Wartehalle erscheint als Boarding Time: 20.05 Uhr.
Immer wieder sehen wir Techniker in der Fahrgastbrücke verschwinden, denken uns aber nichts dabei. Um 20.30 Uhr erfolgt eine Durchsage, die uns aufhorchen lässt: Man bittet die Wartenden um Geduld, es sei ein technisches Problem aufgetreten, die Boarding Time müsse verschoben werden. Nach weiteren 20 Minuten erfolgt eine neue Verschiebung mit dem Nachsatz, dass man an einer Lösung arbeite. Um 21.40 Uhr schließlich kommt Bewegung ins Personal von BA, eine Stimme erklärt aus dem Lautsprecher, dass die Maschine heute nicht fliegen werde, und dass sich alle Passagiere vor den Abfertigungsschaltern einfinden sollten. Hektik und Unruhe bricht aus, die ersten zuücken ihre Handys und informieren Angehörige etc. Dann drängen sich alle ca. 220 Reisenden in die Abfertigungshalle. Alle, die den Internationalen Teil des Mc Carren Airport kennen wissen, wie wenig Platz dort zur Verfügung steht!
Die Bodencrew von BA zieht sich zunächst hinter die Schalter zurück-Informationen zunächst Fehlanzeige. Dann die Order, sich zum Baggage Claim zu begeben, die Koffer abzuholen und wieder in die Abfertigungshalle zurückzukehren.
Mittlerweile ist es nun 22.40 Uhr geworden und das Sicherheitspersonal des Flughafens taucht auf und moniert, dass alle Fluchtwege versperrt seien. Mit Gebrüll versucht man diese frei zu bekommen, weil jetzt auch noch die ersten Fluggäste eines Fluges nach Hawai auftauchen, die an ihre Schalter wollen.
Wir sind mittlerweile an den Gepäck Karussells angekommen, da wir aber sehr früh eingecheckt hatten, kommen unsere Koffer ziemlich spät.
Als wir in die Schalterhalle zurückkehren hat das Personal mit den bekannten Absperrbändern Schlangen gebildet und ein junger BA Bediensteter versucht die ungeduldigen Fluggäste zu kanalisieren und zu beruhigen. Informationen immer noch Fehlanzeige! Von anderen Mitreisenden erfahren wir, dass draußen 1!!! Shuttlebus stehe, mit dem wir in ein Hotel gebracht werden sollten. Mittlerweile ist es 23.30 Uhr, an den 5 Schaltern finden lebhafte Diskussionen statt, wir stehen immer noch ziemlich weit hinten, es gibt keine offiziellen Informationen und auch von einer Betreuung in Form von Getränken keine Spur. Wir sind immerhin seit 5.00 Uhr auf den Beinen! Dann geht es auf einmal schneller voran und wir stehen endlich kurz vor Mitternacht vor einem Schalter. Wir erhalten dort aber nur drei Gutscheine für Hotelübernachtung im „South Point Hotel und Casino“ (8 Meilen außerhalb) einen Voucher für ein Abendessen (Wert 19$) und einen Gutschein (9$) für ein Frühstück. Auf unsere Frage, wie es denn weitergehen solle antwortet man uns, dass wir telefonisch auf dem Zimmer informiert würden. Wie man dann aber essen und frühstücken sollte, wurde nicht mitgeteilt. Das Personal von BA war natürlich auch am Rande der Kräfte, was die Kompetenz der Leute anbetraf, so kann man diese kaum als „hoch“ einstufen.
Draußen vor dem Flughafen wieder ein Schlange und tatsächlich der angekündigte Shuttlebus. Bei unserem Eintreffen ist der jedoch schon fast voll. Der Fahrer versucht mit letzter Kraft das Gepäck in den Laderaum zu wuchten und fährt schließlich los. Dann taucht auf einmal eine Dame von BA auf und verteilt warmes Wasser in Flaschen-bei Temperaturen um 30° Celsius wenig erfrischend-aber immerhin flüssig. Der Bus taucht nach ca. 20 Minuten wieder auf und wir helfen beim Beladen-gegen 24.35 Uhr treffen wir endlich im Hotel ein. Dort stehen wir erneut in der Warteschlange- Um kurz vor 1.00 Uhr erhalten wir endlich die Keycards und machen uns auf in den 19 Stock, wo wir das Zimmer 1967 beziehen. Hier erleben wir eine positive Überraschung, das sehr geräumige Zimmer mit 2 Queensizebetten macht einen sehr gepflegten Eindruck, ebenso das Bett. Wir machen uns frisch und fahren schließlich um 1.15 Uhr hinunter um noch zu essen, denn die Nuggets von Burger King halten bekanntlich nicht lange vor.
Man schickt uns in das eine Restaurant, das noch geöffnet war und dort stehen wir wieder einmal in der Schlange, denn die anderen Fluggäste wollen ja auch essen. Eine ermüdete Bedienung führt uns zu einem freien Tisch und wir bestellen je ein Gericht. Jetzt wäre ein kühles Bier schön, jedoch alkoholische Getränke-Fehlanzeige. Wir wählen Eiswasser! Unser Hunger ist mittlerweile verflogen und so essen wir nur wenige Happen und kehren um 1.55 Uhr aufs Zimmer zurück. Dort blinkt unser Zimmertelefon-ich drücke die Taste und eine freundliche Stimmer erklärt mir, dass an der Rezeption eine Nachricht auf uns warte. Zunächst müssen wir uns wieder durch diverse Spielhallen quälen, wo ein schon ziemlich betagtes Publikum vor den Geräten sitzt und unermüdlich Dollarscheine in die Automaten schiebt! Dann heißt es erneut Schlange stehen, Wir erhalten ein kopiertes Blatt, auf dem sich BA für die Unannehmlichkeiten entschuldigt und uns mitteilt, dass ein Ersatzteil aus LA besorgt werden müsse, die Maschine in der Nacht repariert würde und der Flug am Mittwoch den 25. 4. (heute) um 13 Uhr Las Vegas verlassen solle. Endlich eine aussagekräftige Information!
Beim Rückweg durch das Labyrinth der Spielautomaten entdecken wir einen Liquor Store und kaufen dort eine gekühlte Flasche Chardonnay, (die in einer braunen Tüte verstaut wird) lassen uns in der Bar 2 Weingläser geben und wollen diese gute Nachricht auf dem Zimmer begießen!
Mittlerweile ist es 2.20 Uhr und nach dem Schlummertrunk fallen wir todmüde in die riesigen, bequemen Betten. Eine Sorge plagt uns noch: Wann wird der Shuttlebus zum Flughafen fahren!? Vorsichtshalber stellen wir unseren Handywecker auf 8.00 Uhr, damit wir auch noch in Ruhe frühstücken können.
Mittwoch: 25.4. 2012 (Heimflug 2. Versuch)
Ich bin bereits um 7.30 Uhr wach und schaue aus den Fenstern, die bis zum Boden reichen. Das Wetter hat sich geändert, dunkle Wolken hängen über den Bergen. Wir fahren zum Frühstück, wo wie gewohnt wieder Schlange stehen angesagt ist. (Wie bequem hatten wir es doch in unserem Wohnmobil, dem wir immer mehr nachtrauern!)
Ich bestelle ein South Point Special, meine Frau ein Cowboyfrühstück! Nach den gestrigen Erfahrungen hielten wir es für ratsam, mit einer ordentlichen Grundlage vorzusorgen. Einige Mitreisende sehen wir schon mit Koffern an den Tischen sitzen.
Zunächst einmal wird der obligatorische Kaffee mit einem riesigen Glas Eiswasser gebracht. Etwas später folgen die Frühstücksteller mit Portionen, die für den ganzen Tag gereicht hätten. Wir geben unser Bestes und spülen die Bratkartoffeln, mit Eiern und Speck, sowie roten Bohnen mit immer neuem Kaffee hinunter, der reichlich nachgeschenkt wird. Um uns herum arbeiten schon wieder oder immer noch die Spielautomaten. Wir schaffen das Frühstück aber dennoch nicht und machen uns gegen 9.00 Uhr auf den Weg zur Rezeption um nach dem Shuttlebus zu fragen. Die Damen sind aber nicht informiert und wir beschließen die gepackten Koffer zu holen und vor dem Hotel zu warten.
Als wir das Kasino verlassen, stehen tatsächlich 2!!! Shuttlebusse vor dem Hotel und wir werden beim ersten Mal mitgenommen.
In der Schalterhalle hat das Personal bereits wieder mit den Bändern Schlangen gebildet: Schlange 1 für alle die, die in London bleiben, dort stehen 5 BA Angestellte, Schlange 2 für alle, die von London aus weiterfliegen, dort arbeiten 2 Mitarbeiter, (die Gesichter sind uns von der letzten Nacht her bekannt und sehen noch ermüdeter aus als unsere), diese Schlange ist natürlich die längste, und wir stehen wieder ganz hinten.
Einige uninformierte Passagiere, die mit den nächsten Bussen kommen, stellen sich in die erste Schlange und werden vom Personal in unsere Reihe geschickt. Sie versuchen aber nun statt sich hinten an zu stellen, von der Seite an die Spitze zu schieben.
Nun lernen wir aber die kühlen Briten, die bis jetzt einen sehr ruhigen, disziplinierten Eindruck machten von einer anderen Seite kennen. Lautstark und mit heftigen Ausdrücken werden diese „Seiteneinsteiger“ gebrandmarkt, bis sie sich schließlich ans Ende unserer Schlange begeben.
Schlange 1 hat sich mittlerweile fast ganz aufgelöst und die 5 BA Leute unterhalten sich fröhlich, während unsere Schlange weiter anwächst. Wir sprechen daraufhin den „Aufseher“ der Gruppe an und fragen ihn, ob es nicht möglich sei, unsere Reihe auf diese Unbeschäftigten umzuleiten, Er erklärte uns aber, das sei nicht möglich, weil diese nicht in der Lage seien, die Weiterflüge mit anderen Airlines zu bearbeiten. Immerhin telefoniert er, mit wem auch immer, und eröffnet eine weitere Reihe, für die, die mit BA von London aus weiterfliegen. Wir haben Glück und sind nun die ersten, die bedient werden.
Die Dame fertigt unsere Koffer ab, gibt uns die Bordkarten (Es waren die gleichen wie am Vortag) und bucht uns auf einen Flug von London nach Düsseldorf Abflug 7.20 Uhr um. Der Flug sei locker zu schaffen erklärt sie uns. Wir schicken unserer Tochter eine SMS, damit sie ein Taxi aus Hattingen zur bekannten Ankunftszeit nach Düsseldorf bestellen konnte. Von der Last der großen Koffer befreit, machen wir uns sofort auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle, wo die Passagiere bereits wieder in mehreren Warteschlangen stehen. Nach ca. 40 Minuten haben wir auch diese Hürde erneut genommen und können uns am Gate 4, wo der Jumbo bereits angedockt hate, bequem niederlassen.
Auf der Tafel steht als Abflugzeit 13.00 Uhr und wir sind guter Hoffnung, dass dieses Mal alles klappen wird. Jedoch auch dieses Mal wird der Abflug erneut verschoben, die Crew sitzt mit uns im Wartebereich und ist zur Untätigkeit verurteilt. Es staut sich der Strom der Reisenden an den Sicherheitskontrollen, denn an diesem Tag gibt es noch weitere 4 Flüge!
Endlich geht es los und mit ca. 45 Minuten Verspätung hebt die 747 ab.
Wir haben schon kurz nach dem Einstieg bemerkt, dass in der Reihe vor uns 2 Plätze frei waren und so bitten wir die Dame neben uns doch einen dieser Plätze zu besetzen, so bleibt in jeder Reihe der Mittelsitz leer! Endlich haben wir viel Raum, können sogar unsere Beine ausstrecken und nach dem Essen ein wenig schlafen.
Der Flug verläuft sehr ruhig, von einigen Turbulenzen abgesehen, aber statt die Verspätung aufzuholen, können wir schon während des Fluges erkennen, dass unser Connection Flight nach Düsseldorf nicht mehr zu erreichen sein würde. Die Crew verspricht jedoch allen Weiterreisenden, dass sie vom BA Personal schnell an ihre Gates gebracht würden, das stellt sich aber später als reine Beruhigungsmaßnahme heraus, da natürlich alle sehr gereizt sind. Nach der Landung in Heathrow geben wir unser Bestes, erfahren aber bereits vor der Sicherheitskontrolle, dass wir unseren Flug nicht mehr erreichen werden. Man verweist uns an die Ticketschalter von BA, wo wir auf einen anderen Flug nach Düsseldorf gebucht werden sollen. Immerhin sind 7 Schalter geöffnet und in den langen Schlangen davor, treffen wir die alt bekannten Gesichter unserer Mitreisenden aus Las Vegas die uns „Good Luck“ wünschen.
Nach über einer Stunde Wartezeit gibt es endlich neue Bordkarten. Der Flug soll um 9.40 Uhr abfliegen, für unser Taxi in Düsseldorf natürlich unzumutbar. Unsere Tochter wird informiert, es zu canceln!
Nun geht es wieder in die Warteschlange vor den Sicherheitsschleusen, die wir nach ca. 45 Minuten passieren. Ich habe mittlerweile überschlagen, dass wir länger in Warteschlangen gestanden, als im Flugzeug gesessen hatten. Mir fällt ein abgewandelter Spruch von IKEA für BA ein: Are you still waiting or already flying! Das traf die Situation wohl sehr gut!
Da unser Flug noch kein Gate zugewiesen bekommen hat, beschließen wir in der „Giraffe“ zu frühstücken – noch einmal zum Abgewöhnen mit Eiern, Speck, Bohnen und Toast.
Dann setzen wir uns vor eine Departure Tafel und warten, dieses Mal aber sitzend!
Um 9.30 Uhr immer noch keine Gate, dafür die Mitteilung: Expect Delay! Wir regen uns nicht mehr auf, denn es lässt sich nichts daran ändern.
Um 9.55 Uhr endlich: Gate A 21, wir machen uns auf den Weg in die äußerste Ecke dieses Flughafengebäudes und treffen auf einige Mitreisende, die auch auf den Flug gebucht worden sind. Es gibt natürlich keine Plätze mehr nebeneinander, da mit uns die letzten Lücken im Flugzeug gestopft wurden.
Um 10.40 rollen wir endlich Richtung Startbahn, wo auch wieder gewartet werden muss, denn hier stehen die Maschinen in langer Reihe.
Dann endlich heben wir ab. Der Flug verläuft zunächst ruhig, dann plötzlich Turbulenzen, die Anschnallzeichen leuchten auf und wir fliegen sehr unruhig. Beim Landeanflug schwanken die Flügelspitzen hin und her, doch der Pilot setzt den Airbus gekonnt zum richtigen Zeitpunkt auf. Willkommen in der Heimat!
Ob wir nach diesen Erfahrungen noch einmal BA wählen, erscheint uns sehr unwahrscheinlich. Vielleicht sollten wir doch zur soliden deutschen Lufthansa zurückkehren.